Der britische Umweltminister hat vor Kurzem allen Ernstes gesagt, dass die Klimaerwärmung auch ihre positiven Seiten habe. Immerhin verlängere sich dank ihrer die Anbausaison für Obst und Gemüse, außerdem könnten Früchte dann noch etwas weiter nördlich als bisher wachsen.
So viel Ignoranz und Kurzsichtigkeit mag einen den Kopf schütteln lassen. Tatsache ist, dass in unserem Garten zur Zeit Erdbeeren wachsen (s. Foto, aufgenommen vor zwei Tagen). Bei mir ruft dies statt Freude eher Irritation hervor, und die hat nichts damit zu tun, dass sich die Beeren angesichts der vorhergesagten niedrigen Temperaturen in den kommenden Tagen vermutlich nicht mehr rot färben werden.
Doch auch wenn die Früchte zur Unzeit wachsen – sie erinnern mich daran, dass, wer es noch nicht getan hat, nun schleunigst seine Erdbeerpflanzen winterfest machen sollte. Das heißt:
- * Im Beet wachsende Erdbeerpflanzen gegen Frost schützen. Dazu mit Stroh oder Vlies abdecken, aber keine Plastikplanen verwenden, da sie nicht atmungsaktiv sind und so der Bildung von Krankheiten Vorschub leisten.
- * Im Topf oder Trog wachsende Erdbeerpflanzen an eine geschützte Stelle bringen, ansonsten brauchen sie keinen besonderen Schutz, außer bei starkem Frost – dann mit Vlies abdecken, sodass die Blätter geschützt sind.
- * Wer im nächsten Jahr mehr Erdbeerpflanzen haben möchte, sollte die an der Mutterpflanze wachsenden Kindel in die Erde stecken, eventuell mit einem Häring o.Ä. feststecken. Achtung: Erst von der Mutterpflanze trennen, wenn das Kind Wurzeln ausgetrieben hat.
- * Wer seine Fragaria nicht vermehren möchte, sollte die Kindel entfernen, sodass die Hauptpflanze ihre Energie für sich selbst verwendet.
- * Vertrocknete / vergammelte Blätter abschneiden, denn auch diese verbrauchen Energie und sind Nährboden für Viren und Pilzsporen.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine reiche Erdbeerernte – im nächsten Jahr. Und dem britischen Umweltminister etwas mehr Weitsicht über den Teller- bzw. Inselrand hinaus
