Enthüllung im Greifswalder Dom

Kirchenfenster im Greifswalder Dom mit einem Kreuz davor.
epd-bild/Christian Roedel
Ein Blick auf die Fenster im Altarbereich, die der Künstler Ólafur Elíasson im Greifswalder Dom gestaltet hat.
Fenster von Ólafur Elíasson
Enthüllung im Greifswalder Dom
Der isländisch-dänische Künstler Ólafur Elíasson hat die Ostfenster im Greifswalder Dom neu gestaltet. Am Sonntag werden die momentan noch verhängten Fenster in einem Festgottesdienst erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Damit beteilige sich die evangelische Kirchengemeinde an den Feierlichkeiten zum 250. Geburtstag des Malers Caspar David Friedrich, der 1774 in Greifswald geboren wurde, sagte Dom-Pastor Tilman Beyrich am Dienstag.

Für seinen Entwurf der Domfenster habe sich Elíasson intensiv mit dem Werk Friedrichs auseinandergesetzt. Inspiriert von den Lichtspektren des romantischen Malers, insbesondere von seinem Bild "Huttens Grab", seien die Farben Rot, Gelb und Blau bestimmend für die Fenster. "Die farbigen Gläser nehmen das von Osten in die Kirche einfallende Licht auf und illuminieren den Kirchenraum", erläuterte Beyrich.

Elíasson ist bekannt für seine spektakulär-poetischen Installationen in Museen und im öffentlichen Raum. In seinem Kunstwerk schwinge die Geschichte des Gebäudes mit, "eingebunden wie in einen großen Resonanzkörper", ließ Elíasson mitteilen.

Die neuen Fenster tauchten den Innenraum des Doms, der im 19. Jahrhundert renoviert wurde, "ins Licht des 21. Jahrhunderts". Als "meditativer Fokus" hinter dem Altar lade das Werk zum Nachdenken und Innehalten ein. Elíasson, der sein Werk "Fenster für bewegtes Licht" nennt, wird am Sonntag an dem Festgottesdienst teilnehmen.

Das Kunstwerk sei als Kirchenfenster einzigartig in Europa, sagte Pastor Beyrich. Die Glasfensterfront sei zusammengesetzt aus 3.383 einzelnen mundgeblasenen Scheiben in 65 Farbtönen. Zwischen die Fensterfront und den Binnenchor wurden zahlreiche Effektspiegel eingebaut, die das farbige Licht in den Dom zurückwerfen. Über die Entstehungskosten wollte Beyrich keine Angaben machen.