Präses Kurschus ruft zum Gedenken an ertrunkene Flüchtlinge auf

Evangelischen Jugend Saar hat am 18.9.2020 der im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge gedacht.
© epd-bild//Oliver Dietze
Anlässlich des Tags der Menschenrechte hat Annette Kurschus zum Gedenken an die 1.319 im vergangenen Jahr im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge aufgerufen. Mit über 3.300 gefaltenen Papierschiffchen hatte die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend Saar am 18.9.2020 der im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge gedacht.
Präses Kurschus ruft zum Gedenken an ertrunkene Flüchtlinge auf
Die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, hat zum Gedenken an die 1.319 im vergangenen Jahr im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge aufgerufen. "Seenotrettung ist Menschenpflicht", erklärte Kurschus anlässlich des Tags der Menschenrechte am Donnerstag laut Landeskirchenamt in Bielefeld.

Mit jedem der Ertrunkenen seien "in unserer nächsten Nähe auch Hoffnung und Würde zu Tode gekommen und die Sehnsucht nach Gerechtigkeit, Freiheit und Mitmenschlichkeit vor den Türen Europas untergegangen", so Kurschus.

Kurschus bekundete ihre Unterstützung für die Aktion der westfälischen Frauenhilfe "Tausende Boote falten". Diese hat dazu aufgerufen, Papierschiffchen zum Gedenken an die verstorbenen Flüchtlinge zu basteln. Mindestens 1.319 Schiffchen sollten dabei je Ort zusammenkommen und auf öffentlichen Plätzen gezeigt werden, um auf die Situation im Mittelmeer hinzuweisen. Auch sie selber habe ein Papierschiffchen hergestellt, sagte die Theologin, die auch stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist.

Die westfälische Frauenhilfe gehört den Angaben zufolge dem Bündnis "United4Rescue" an, das ein "Ende der Kriminalisierung" der zivilen Seenotrettung und europäische Maßnahmen zur Rettung von Bootsflüchtlingen fordert. Das von der EKD ins Leben gerufene Bündnis hat im Sommer mit der "Sea-Watch 4" ein eigenes Rettungsschiff ins Mittelmeer entsandt.