Robert Geisendörfer Preis geht an sechs Radio- und TV-Produktionen

Die ZDF-Fernsehjournalistin Dunja Hayali lächelt am 17.02.2016 auf der weltgrö†ï¬‚ten Bildungsmesse Didacta in Kö†ln (Nordrhein-Westfalen) nachdem sie als Bildungsbotschafterin ausgezeichnet wurde.
Foto: dpa/Rolf Vennenbernd
Dunja Hayali
Robert Geisendörfer Preis geht an sechs Radio- und TV-Produktionen
Vier Fernseh- und zwei Radioproduktionen erhalten in diesem Jahr den Robert Geisendörfer Preis der EKD.

Ausgezeichnet werden unter anderem das Radio-Projekt "Auschwitz-Stolpersteine: Stolpern gegen das Vergessen" des NDR und die WDR-Fernsehdokumentation "Die Folgen der Tat", wie die Geschäftsstelle des Preises im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) am Montag in Frankfurt am Main mitteilte. Der Sonderpreis der Jury geht an die ZDF-Journalistin und Moderatorin Dunja Hayali, die für ihre "offene Gesprächskultur" gewürdigt wird. Der Medienpreis der evangelischen Kirche wird am 12. Oktober in Hamburg zum 33. Mal vergeben.

"Auschwitz-Stolpersteine" lasse Erlebnisberichte von Überlebenden des Vernichtungslagers wie Stolpersteine ins Programm rollen, erklärte die Jury. In "Die Folgen der Tat" arbeite Julia Albrecht die Beteiligung ihrer Schwester Susanne am RAF-Attentat auf den Bankmanager Jürgen Ponto auf. Die Jury würdigte die Dokumentation als klugen Interviewfilm, "der sich mit analytischer Distanz und familiärer Intimität der heillosen Geschichte nähert". Das WDR-Hörspiel "Illegale Helfer" wird dafür ausgezeichnet, dass es zum Nachdenken über Mitmenschlichkeit anrege und grundlegende moralische Fragen aufwerfe. Der NDR-Serie "'#EinMomentDerBleibt. Wenn Flüchtlinge erzählen" gelinge ein "eindringlicher Appell, dass jeder Mensch zählt und seine Rechte nicht verhandelbar sind".

Der Kinderfernsehpreis geht an die Vox-Serie "Club der roten Bänder", die herausragend gut gespielte Freundschaftsgeschichten über sechs jugendliche Langzeitpatienten in einer Klinik erzähle. Einen weiteren Kinderfernsehpreis erhält die ZDF-Produktion "stark! Rosa - Tun kann jeder was". Der Jury gefiel an dem Porträt eines Mädchens, das sich für Flüchtlingskinder einsetzt, dass die Titelheldin zeige, wie wenig Aufwand nötig sei, um einen Beitrag zur Integration zu leisten. An der Arbeit der Sonderpreisträgerin Dunja Hayali beeindruckte die Jury die Beharrlichkeit der "Morgenmagazin"-Moderatorin in der Auseinandersetzung mit Menschen, die zuvor ihre Arbeit oder sie persönlich verunglimpft hätten.

Der Robert Geisendörfer Preis wird seit 1983 jährlich im Gedenken an den christlichen Publizisten Robert Geisendörfer (1910-1976) verliehen. Die EKD zeichnet damit Hörfunk- und Fernsehsendungen aus allen Programmsparten aus, die das persönliche und soziale Verantwortungsbewusstsein stärken und zur gegenseitigen Achtung der Geschlechter beitragen. Die feierliche Verleihung der diesjährigen Preise findet am 12. Oktober 2016 im Rahmen des 4. Evangelischen Medienkongresses in Kooperation mit dem Norddeutschen Rundfunk in Hamburg statt.