Amnesty verurteilt gewaltsame Vertreibung von Flüchtlingen in Somalia

Amnesty verurteilt gewaltsame Vertreibung von Flüchtlingen in Somalia
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat Somalia die gewaltsame Vertreibung von Zehntausenden Flüchtlingen in der Hauptstadt Mogadischu vorgeworfen.

In einem am Freitag vorgestellten Bericht heißt es, notdürftige Unterkünfte der Flüchtlinge seien samt der Besitztümer ihrer Bewohner mit Planierraupen zerstört worden. Bei der Niederschlagung von Protesten gegen die gewaltsame Räumung eines Camps seien ein achtjähriges Kind und eine mehrfache Mutter ums Leben gekommen. Amnesty warf Somalias Regierung umfassende Menschenrechtsverstöße vor. Ein Regierungssprecher wies die Vorwürfe zurück.

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Die Unterbringung von mehr als 370.000 Binnenflüchtlingen, die sich in den vergangenen Jahren in Mogadischu angesiedelt haben, sorgt seit Monaten für Streit. Die Regierung will sie in Lagern am Stadtrand unterbringen, um die Stadt ungehindert wieder aufbauen zu können. Viele der Flüchtlinge leben in den Ruinen zerstörter Gebäude. Die Camps am Stadtrand gelten jedoch als unsicher. Zudem gibt es Vorwürfe, nach denen die Verwalter der Lager die Flüchtlinge erpressen und ausbeuten.

Islamisten auf dem Rückzug

Nach mehr als zwanzig Jahren Bürgerkrieg genießt Somalia derzeit relative Stabilität. Soldaten der afrikanischen Friedensmission Amisom sichern Mogadischu. Die Islamisten der Shabaab-Miliz haben sich zurückgezogen, verüben aber immer wieder Anschläge auf regierungsnahe Einrichtungen.