Der Verein forderte am Dienstag die Rücknahme des Patents, das das Patentamt im vergangenen August an die britische Firma Ovasort erteilt hatte. Die Firma will ein Verfahren schützen lassen, um im Vorfeld einer künstlichen Befruchtung gezielt Zellen mit weiblichem X-Chromosom herauszufiltern.
Nach Angaben von Testbiotech deckt das Patent sowohl die Filter-Methode als auch das Sperma selbst ab. "Das Patent verstößt gegen europäische Patentgesetze, die Patente auf Keimzellen und die Entwicklung des menschlichen Körpers verbieten", erklärte der Verein. Dennoch habe das EPA bereits mehrere solche Patente vergeben. Auch Tausende menschliche Gene sowie Organe, Blutzellen und Gewebe seien patentiert worden, sagte Testbiotech-Geschäftsführer Christoph Then.
Anfang Mai hatte das EPA aus technischen Gründen ein Patent auf Samenzellen für die Tierzucht widerrufen. Das Europaparlament hatte sich in der vergangenen Woche in einer Resolution gegen Patente auf Pflanzen und Tiere ausgesprochen. Das erste Patent auf Säugetiere hatte das Europäische Patentamt schon vor 20 Jahren erteilt.
