Konfirmation – So machen's die Freikirchen

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Konfirmation – So machen's die Freikirchen
Mit der Konfirmation bekennen sich junge Menschen zu ihrem Glauben. So ist es üblich – zumindest in den Evangelischen Landeskirchen. Aber: Gibt es die Konfirmation eigentlich auch bei den Freikirchen? Und wenn nicht – was gibt es stattdessen?

Die Konfirmation macht fest, was in der Taufe im Säuglingsalter zugesprochen wurde. Da Baptisten keine Säuglingstaufe praktizieren, gibt es folgerichtig auch keine Konfirmation. Häufig werden aber junge Leute im Konfirmationsalter getauft. Ihr persönlich formuliertes Glaubenszeugnis ist dann zusammen mit der Taufe so etwas ähnliches wie die Konfirmation. Wer so als (fast) Erwachsener getauft wird, wird damit auch als Mitglied in die Gemeinde aufgenommen. Darum sind viele Kinder keine offiziellen Gemeindemitglieder – auch wenn sie in allen möglichen Gruppen das Gemeindeleben mitgestalten.

Viele Baptistenkinder im Konfirmandenalter nehmen an einem zweijährigen Unterricht – oft „Gemeindeunterricht“ genannt – teil. In diesem Kurs lernen sie Grundlagen des Glaubens und Inhalte der Bibel kennen. In vielen Gemeinden wird auch ein kleines Fest gefeiert, wenn dieser Unterricht zu Ende ist.

In mennonitischen Gemeinden werden ebenfalls nur Menschen getauft, die sich persönlich bewusst entschieden haben, Jesus nachfolgen zu wollen. Junge Menschen zwischen etwa 13 und 16 Jahren werden eingeladen zu einer Glaubensunterweisung, die nicht automatisch mit der Taufe abschließt. Als Gruppentreffen (örtlich unterschiedlich häufig und lange) gestaltet, vermittelt die Glaubensunterweisung altersgerecht, was Christsein (in täuferisch-mennonitischer Perspektive) heipt und geht auf die Lebens- und Glaubensfragen der Jugendlichen ein. Eine Gemeindeaufnahme erfolgt – wann immer sich jemand dafür entscheidet - durch die Taufe.

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Und auch in den Gemeinden des Mühlheimer Verbandes werden nur die Menschen getauft, die sich im Glauben zu Jesus Christus bekennen. Ein Biblischer Unterricht für Jugendliche wird auch hier angeboten. Dieser wird mit einem Gottesdienst abgeschlossen, der dann als Einsegnung oder Entlassung aus dem Biblischen Unterricht bezeichnet wird. Manche sagen zu diesem Gottesdienst auch Konfirmation.

Die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) praktiziert die Kinder- und Erwachsenentaufe. Werden Säuglinge oder kleine Kinder getauft, dann werden sie als Kirchenkinder oder Kirchenangehörige in die Gemeinschaft von Kirche und Gemeinde aufgenommen. Aber für den Schritt in die volle Gliedschaft wird von ihnen später ein persönliches Ja zum Glauben und zur Kirche erwartet.

Für Jugendliche gibt es einen kirchlichen Unterricht. Zum Abschluss des zweijährigen Unterrichts wird ein Gottesdienst gefeiert, in dem die Jugendlichen für ihren weiteren Lebensweg gesegnet werden. Deshalb wird der Gottesdienst oft als "Einsegnung" bezeichnet. Die Bestätigung des Glaubens in Form eines persönlichen Glaubensbekenntnisses wird in der EmK erst bei der Aufnahme in die Gliedschaft der Kirche öffentlich vor der Gemeinde ausgesprochen. Insofern ist nicht der Gottesdienst zum Abschluss des Kirchlichen Unterrichts mit der landeskirchlichen Konfirmation vergleichbar, sondern der Gottesdienst zur Aufnahme in die Gliedschaft der Kirche.