Schuldbekenntnis der EKD gegenüber Homosexuellen?

wehende Regenbogenflagge im Wind
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Im Zeichen des Regenbogens.
Annette Kurschus antwortet
Schuldbekenntnis der EKD gegenüber Homosexuellen?
Annette Kurschus spricht bei ihrer Wahl zur EKD-Ratsvorsitzenden von Schuld und Versöhnung. Da kommt bei vielen Hoffnung auf. Wird die EKD ein öffentliches Schuldbekenntnis gegenüber schwulen Männern, lesbischen Frauen, Queers und Transgenders ablegen, die in den vergangenen Jahrzehnten innerhalb der evangelischen Kirche ausgeschlossen wurden und auf der Strecke geblieben sind?

Die Verletzungen sind vielfach groß und tief. Markus Bechtold, evangelisch.de-Portalleiter, fragt Annette Kurschus, Ratsvorsitzende der EKD, ob es mit ihr an der Spitze ein öffentliches Schuldbekenntnis von der EKD gegenüber Homosexuellen, Queers und Transgender geben wird.

EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus antwortet: "Schuldbekenntnis gegenüber den Menschen, die auf ihre Weise leben, die nicht in unsere traditionellen Muster zu passen scheinen. Zweifellos haben auch da wir in der Kirche schwere Schuld auf uns geladen. Das weiß ich aus Gesprächen mit vielen Menschen, die sich da verletzt und nicht gesehen und nicht angesehen gefühlt haben. Nun ist das Wort Bekenntnis und Schuldbekenntnis auch wieder ein großes Wort.

Ich stehe dafür ein, dass wir da auch noch mal sehr genau hingucken müssen in welcher Form wir dann zu unserer Schuld stehen und das auch öffentlich machen. Das bleibt abzuwarten, ob das in der Form eines Schuldbekenntnisses ist - das ist ja auch ein fest geprägter Begriff in unserer kirchlichen Tradition. Das wird noch genau anzusehen sein, was da angemessen ist und wie das möglichst stark auch geschehen kann. Insofern: Das lasse ich in der Form noch offen. In der Sache ganz klar: Das wird ein Anliegen sein und da steht noch was offen."