Dresdner Gedenktag mit Gästen aus Coventry und Breslau

Kerzen in der Frauenkirche
Foto: epd-bild/Matthias Rietschel
Der Gedenktag für die Opfer des Zweiten Weltkrieges steht in diesem Jahr im Zeichen der 60-jährigen Städtepartnerschaft mit Coventry (Großbritannien) und Breslau (Polen).
Dresdner Gedenktag mit Gästen aus Coventry und Breslau
Mit zahlreichen Veranstaltungen erinnert Dresden am 13. Februar an die Zerstörung der Stadt vor 74 Jahren. Der Gedenktag für die Opfer des Zweiten Weltkrieges steht in diesem Jahr im Zeichen der 60-jährigen Städtepartnerschaft mit Coventry (Großbritannien) und Breslau (Polen).

Delegationen aus beiden Städten werden zu den Feierlichkeiten erwartet. Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) betonte, dass das gemeinsame Gedenken gerade in Zeiten des Brexit ein wichtiges Zeichen sei, das von Dresden ausgesendet werde. Höhepunkt des 13. Februar soll am Abend eine Menschenkette sein, die symbolisch rund um die Dresdner Altstadt führt. Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto "Geteilte Geschichte - gemeinsame Zukunft". Im vergangenen Jahr beteiligten sich rund 11.500 Menschen an der Aktion. Ebenso viele Teilnehmer werden auch in diesem Jahr erwartet. Am 13. Februar 1945 war Dresden bei Luftangriffen der Alliierten schwer zerstört worden. Bis zu 25.000 Menschen kamen ums Leben.

Die Menschenkette sei ein wichtiges und gutes Zeichen, sagte der Dresdner Superintendent Albrecht Nollau. "Die Zivilgesellschaft wird körperlich sichtbar", betonte er. Rund um den Gedenktag sind zudem zahlreiche Veranstaltungen geplant. Vor der Frauenkirche sind Besucher eingeladen, Kerzen abzustellen. Am Abend laden die Kirchen zu einem ökumenischen Gottesdienst in die Kreuzkirche ein.

Auch rechte Aufmärsche

Aus dem englischen Coventry werden unter anderem Oberbürgermeister John Blundell und der Bischof von Coventry, Christopher Cocksworth, erwartet. Aus Breslau reisen unter anderem Stadtpräsident Jacek Sutryk und der Bischof der Diözese Breslau, Waldemar Pytel, an.

Auch in diesem Jahr wollen Neonazis den Gedenktag für ihre Zwecke missbrauchen. Rechtsextreme haben für den 15. Februar nach Angaben des Ordnungsamtes einen "Gedenkmarsch zu Ehren der Dresdner Luftkriegstoten" mit 500 Teilnehmern in der Dresdner Altstadt angemeldet. Das Bündnis "Nazifrei" kündigte für denselben Tag Proteste an. Dazu sind rund 1.000 Teilnehmer bei der Versammlungsbehörde angezeigt.  Rund um den 13. Februar sind laut Ordnungsamt insgesamt mehr als 30 Versammlungen angemeldet, allein acht am Gedenktag. Die AfD will sich am 13. Februar in der Altstadt versammeln. Die asylkritische "Pegida"-Bewegung plant den Angaben zufolge am 11. Februar eine Demonstration unter dem Motto "Gegen Glaubenskriege für Frieden".

Am 12. Februar übergibt Bischof Cocksworth in Dresden ein Nagelkreuz der Kathedrale Coventry an die Gedenkstätte Sophienkirche-Busmannkapelle. Das Kreuz aus drei Zimmermannsnägeln der zerstörten Kathedrale ist das christliche Symbol für die Idee der Versöhnung der Nationen nach dem Zweiten Weltkrieg. Von Coventry aus hatte die weltweite Versöhnungsarbeit der Nagelkreuzgemeinschaft begonnen.