EKD-Ratsvorsitzender Bedford-Strohm wirbt bei Johannisempfang für ein starkes Europa

Heinrich Bedford-Strohm, EKD-Ratsvorsitzender und Landesbischof, spricht in der Französichen Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt in Berlin
Foto: Rolf Zöllner/epd-bild
Heinrich Bedford-Strohm, EKD-Ratsvorsitzender und Landesbischof, spricht in der Französichen Friedrichstadtkirchezur Feier des traditionellen Johannisempfangs er EKD.
EKD-Ratsvorsitzender Bedford-Strohm wirbt bei Johannisempfang für ein starkes Europa
Kurz vor dem mit Spannung erwarteten EU-Gipfeltreffen zur Flüchtlingspolitik hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, für ein starkes Europa geworben.

Die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts könne man nicht mit der Mentalität des 19. Jahrhunderts gestalten, sagte Bedford-Strohm am Mittwochabend bei einem EKD-Empfang in Berlin. Alle politisch Verantwortlichen, die die "europäische Ebene und ihre menschenrechtliche Grundlage stärken, haben unsere volle Unterstützung".

Am Donnerstag berät der EU-Gipfel in Brüssel über die Asyl- und Migrationspolitik. Dabei steht insbesondere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) unter Druck, weil Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) mit Zurückweisungen von Flüchtlingen droht, die bereits in einem anderen EU-Land registriert sind, sollten keine "wirkungsgleichen" Maßnahmen auf EU-Ebene erreicht werden.

Bedford-Strohm sprach als oberster Repräsentant der deutschen Protestanten beim traditionellen Johannisempfang der EKD in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin über "Menschenbilder im digitalen Zeitalter". Die Chancen des digitalen Wandels seien erheblich, die Risiken und Herausforderungen jedoch nicht zu unterschätzen, sagte Bedford-Strohm laut vorab veröffentlichten Redeauszügen. Es fehle derzeit an wirkungsvollen international abgestimmten Transparenz- und Regulierungsvorgaben für digitale Kommunikation. "Es geht um nichts weniger als die Rückeroberung eines sozialen Raums, in dem Menschen unter Bedingungen massiver Intransparenz und auf Basis eines Regelwerks ohne soziale Kontrolle täglich viel Lebenszeit verbringen", sagte der Ratsvorsitzende.