Bischof Damian erschüttert über erneuten Anschlag auf Kopten in Ägypten

Bischof Anba Damian von der koptisch-orthodoxen Kirche
Foto: epd-bild/Jochen Günther
Bischof Anba Damian von der koptisch-orthodoxen Kirche, hier bei einer Trauerfeier für getötete Kopten am 8. Januar 2011.
Bischof Damian erschüttert über erneuten Anschlag auf Kopten in Ägypten
"Es wird niemanden geben, der uns in Angst versetzen kann", sagte der deutsche koptische Bischof Damian nach dem Anschlag am Freitag, bei dem in Ägypten mindestens 26 Kopten getötet wurden.

Der Bischof der koptisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, Anba Damian, hat mit Trauer und Bestürzung auf den erneuten Anschlag auf koptische Christen in Ägypten reagiert. Damit sei die Wunde vertieft worden, sagte Damian am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Höxter. Terroristische Angriffe seien nicht nur eine Bedrohung für die christliche Minderheit in Ägypten, sondern zerstörten das ganze Land. Als auffällig bezeichnete der Bischof, dass es Anschläge oft nach dem Freitagsgebet in den Moscheen gebe.

Bei einem erneuten Anschlag auf Christen in Oberägypten sind am Freitag, 26. Mai, mindestens 26 Menschen getötet worden. Wie das Staatsfernsehen unter Berufung auf das Gesundheitsministerium berichtete, wurden 25 weitere verletzt. Sie waren im Bus auf einer Schnellstraße unterwegs zum Sankt Samuel Kloster in der südlichen Provinz Minja, als sie von Unbekannten attackiert wurden. Details waren zunächst nicht bekannt. Erst am Palmsonntag hatte ein Doppelanschlag auf Kirchen in den Städten Tanta und Alexandria fast 50 Todesopfer gefordert. Die Terrororganisation IS bekannte sich zu den Taten.

"Kein Mensch wird als Terrorist geboren", betonte Damian, der sich nach eigenen Angaben am Donnerstag auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin mit dem Kairoer Großscheich Ahmed Mohammed al-Tayyeb traf, eine der höchsten Autoritäten der sunnitischen Muslime. In dem Gespräch habe er den Scheich aufgefordert, Energien für ein friedliches Miteinander zu bündeln und den Menschen zu helfen, die arm, krank und ohne Bildung seien, berichtete Damian. 

"Uns ist es auch wichtig, dass Kopten nicht als Gottlose bezeichnet werden", sagte der Bischof weiter. Er betonte, dass die Kopten sich in ihrem Glauben nicht erschüttern ließen. "Es wird niemanden geben, der uns in Angst versetzen kann. Wir vertrauen auf die schützende Hand Gottes und gehen trotzdem weiter in die Kirchen und Klöster."

Die koptisch-orthodoxe Kirche existiert bereits seit dem ersten Jahrhundert nach Christus. In Deutschland zählt die Kirche nach eigenen Angaben etwa 12.000 Mitglieder. Dienstsitz des Diözesanbischofs Damian ist das koptisch-orthodoxe Kloster in Höxter.