Protest gegen Vertreibung nigerianischer Flüchtlinge

Protest gegen Vertreibung nigerianischer Flüchtlinge
Menschenrechtler haben die Vertreibung von rund 3.000 nigerianischen Boko-Haram-Flüchtlingen aus Lagern im Nachbarland Niger scharf kritisiert.

Die Nigerianer seien bei Temperaturen von 40 bis 50 Grad auf einen dreitägigen Fußmarsch zurück an die Grenze geschickt worden, erklärte die "Gesellschaft für bedrohte Völker" am Donnerstag in Göttingen. Mindestens ein Dutzend Menschen sei dabei ums Leben gekommen.

Die nigerianischen Behörden erklärten laut Medienberichten, sie seien vom Niger informiert worden und hätten Transportmittel für die erschöpften Menschen an die Grenze geschickt. Die nigerschen Streitkräfte hatten den Berichten zufolge vor einer geplanten Offensive gegen die Terrorgruppe Boko Haram die Flüchtlinge zum Verlassen ihrer Unterkünfte am Tschadsee aufgefordert.

Vor der Gewalt der Islamistengruppe Boko Haram, die vor allem im Nordosten Nigerias schon etwa 13.000 Menschen das Leben kostete und sich zuletzt zunehmend über die Grenzen ausdehnte, sind rund 100.000 Nigerianer in den Niger geflohen. Insgesamt sind rund zwei Millionen Menschen auf der Flucht vor den Kämpfen.