Als Konfirmand:in getauft werden

Kurz erklärt
Was bedeutet es, wenn man sich als Konfirmand:in vor der Konfirmation taufen lässt? Warum muss es sein? Ein paar Erklärungen.

Die Taufe behält lebenslang ihre Gültigkeit, auch dann, wenn eine getaufte Person sich nicht konfirmieren lässt. Andersrum ist Konfirmation ohne vorherige Taufe nicht möglich. Konfirmation setzt Taufe voraus. Wer als Kind getauft wurde, bestätigt bei der Konfirmation die eigene Taufe. Das ist eine doppelte Bestätigung: Wer sich konfirmieren lässt, sagt Ja zu der Entscheidung von Eltern und Paten, die früher einmal die Taufe beschlossen haben. Und ebenso ist die Konfirmation ein Ja zu Gott; Gott ist bei der Taufe mit seinem Ja schon dabei gewesen.

Wer also als Kleinkind getauft wurde und dies gern irgendwann noch mal selbst bekräftigen möchte, kann sich konfirmieren lassen.
Wer dagegen erst später im Leben entscheidet, sich taufen zu lassen, kann unmittelbar bei der Taufe selbst Ja sagen und müsste sich streng genommen nicht mehr konfirmieren lassen.

Wer Ja zur Taufe sagt, ob bei der Taufe selbst oder bei der Konfirmation, soll wissen, was da geschieht. Deshalb ist die Konfi-Zeit immer auch ein Taufkurs.
Wer noch nicht getauft ist, kann sich zur Konfirmation anmelden. Es gibt keine festen Regeln, wann die Taufe dann stattfindet.

In manchen Gemeinden ist es üblich, im Konfirmationsgottesdienst diejenigen zu taufen, die bislang noch nicht getauft waren. Sie haben an der Konfi-Zeit der Gemeinde teilgenommen und werden nach ihrer Taufe gemeinsam mit den anderen Konfirmand:innen gesegnet. Die Täuflinge im Konfirmationsgottesdienst beantworten dann vor der Taufe die Frage "Willst Du getauft werden?" mit Ja. Die Konfis sagen nachträglich Ja zu ihrer Taufe. Alle werden gesegnet.
In vielen Gemeinden ist es üblich, dass die Taufe irgendwann während der Konfi-Zeit stattfindet, zum Beispiel während einer Konfi-Freizeit, in einem Jugendgottesdienst oder bei einem besonderen Tauffest. Oft gestalten die anderen Konfirmand:innen der Gruppe dann den Taufgottesdienst mit. Dabei können sie Gebete formulieren und sprechen, Wasser ins Taufbecken füllen, den Täuflingen ihre Taufsprüche zusagen oder auch die Predigt gestalten. Nur die Taufe selbst muss von einer Person durchgeführt werden, die von der Kirche dazu beauftragt ist.
Ebenso kann auch die Taufgesellschaft, also Eltern, Geschwister, Freund:innen, Verwandte und, falls es sie gibt, auch Pat:innen bei der Gestaltung des Gottesdienstes mitwirken.

Übrigens: Die Anmeldung zur Konfirmation verpflichtet nicht zur Taufe, aber Konfirmation ist nur mit Taufe möglich. Ebenso verpflichtet die Taufe nicht zur Konfirmation. Manchmal melden sich Jugendliche zur Konfirmation an, lassen sich taufen, nehmen an den Angeboten der Konfi-Zeit teil und entscheiden sich dann doch gegen die Konfirmation. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben. Immer wieder lassen sich auch Erwachsene konfirmieren, um so einmal bewusst Ja zu ihrer Taufe zu sagen.

 

Autoren

Andreas Behr

© Detlef Albrecht

Andreas Behr war Gemeindepastor, Dozent für Konfi-Arbeit am RPI Loccum und Landeskirchlicher Beauftragter für den Kirchentag. Ab 2026 ist er als Superintendent in Gifhorn tätig.