Braucht es Pat:innen?
Pat:innen werden bei Kleinkindern von der Gemeinde beauftragt, ihre Patenkinder zu begleiten. Sie sollen stellvertretend für den Täufling Ja zu der Taufe sagen. Konfis sind in einem Alter, in dem sie selbst in die Taufe einwilligen können. Sie werden in der Konfi-Zeit von der Gemeinde begleitet. Deshalb braucht es streng genommen keine Pat*innen mehr. Manche Gemeinden fordern dies dennoch ein, andere stellen es den Konfis frei, Pat:innen auszuwählen. Viele Konfis wählen gern ein oder zwei besondere Menschen aus und bitte sie, das Patenamt zu übernehmen.
Wann ist der beste Zeitpunkt?
Wenn in der Konfirmation die eigene Taufe noch einmal bejaht werden soll, dann ist es sinnvoll, wenn Taufe und Konfirmation nicht direkt aufeinander folgen. In Gemeinden, in der die Konfi-Zeit bereits in der 3. oder 4. Klasse beginnt, findet die Taufe daher meist am Ende des ersten Konfi-Jahres statt. Dann vergehen nach der Taufe noch einige Jahre, bis sie in der Konfirmation bestätigt wird. Da Taufe unbedingt freiwillig ist, sollten die Täuflinge selbst entscheiden, wann für sie der beste Zeitpunkt zur Taufe ist.
Darf ich vor der Taufe schon am Abendmahl teilnehmen?
Die Taufe ist mit der Zulassung zum Abendmahl verknüpft. Das sollte man respektieren, wenn man noch nicht getauft ist. Landeskirchen und in der Folge die Gemeinden lassen aber vermehrt Konfis in einem gewissen Rahmen zum Abendmahl zu, da mit der Anmeldung zur Konfirmation der Wille zur Taufe erklärt wurde und mit der Konfi-Zeit ein Taufkurs verbunden ist.
Muss es ein großes Fest geben?
Die Taufe kann auch im kleinen Kreis gefeiert werden. Der Taufgottesdienst selbst wird ohnehin als Feier gestaltet sein. Was danach passiert, ist den Tauffamilien und besonders dem Täufling freigestellt. Manche Gemeinden bieten nach Tauffesten die Möglichkeit an, im Gemeindehaus mit den anderen Tauffamilien zu feiern.
Muss ich für Taufe und Konfirmation denselben Bibelvers auswählen?
Bei der Taufe wählen die Täuflinge einen Vers aus der Bibel als Taufspruch aus. Das muss nicht derselbe sein, der dann später zum Konfirmationsspruch wird. Wenn die Taufe kurz vor der Konfirmation liegt, kann das sinnvoll sein.
In der Bibel beziehen sich viele Verse aufeinander. Wer in der Konfi-Zeit getauft wird, kann nach Tauf- und Konfirmationsspruch so aussuchen, dass sie sich gegenseitig ergänzen. Dies könnten z.B. zwei Verse aus unterschiedlichen biblischen Büchern sein, die um dasselbe Thema kreisen.
Verpflichtet die Anmeldung zur Konfirmation zur Taufe?
Wer sich zur Konfirmation anmeldet, wird an den Angeboten der Konfi-Zeit teilnehmen. Die Entscheidung zur Taufe bleibt immer freigestellt. Wer sich noch nicht taufen lassen möchte, kann von der Konfirmation zurücktreten, diese aufschieben oder auch darum bitten, sich segnen zu lassen, ohne dass dies als Konfirmation anerkannt wird. Taufe soll immer freiwillig bleiben. Eine Konfirmation ohne vorherige Taufe ist allerdings nicht möglich.
Autoren
Andreas Behr
Andreas Behr war Gemeindepastor, Dozent für Konfi-Arbeit am RPI Loccum und Landeskirchlicher Beauftragter für den Kirchentag. Ab 2026 ist er als Superintendent in Gifhorn tätig.