"Jesus Reloaded" - Ausstellung zeigt Christusbild im 20. Jahrhundert

"Jesus Reloaded" - Ausstellung zeigt Christusbild im 20. Jahrhundert
Das Christusbild im 20. Jahrhundert ist Thema einer Ausstellung, die von Sonntag an im Kunsthaus Stade bei Hamburg zu sehen ist.

Unter dem Motto "Jesus Reloaded" zeigt sie bis zum 19. Januar, wie sich die künstlerische Darstellung von Christus parallel zur modernen Bildsprache verändert hat, teilte das Kunsthaus am Donnerstag mit. Unter den etwa 130 zumeist druckgrafischen Werken sind Arbeiten weltberühmter Künstler wie Paul Gauguin, Oskar Kokoschka, Marc Chagall, Pablo Picasso und Joseph Beuys.

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Die Ausstellung sei keine theologische Aufarbeitung der Werke, sagte Kuratorin Andrea Fromm. "Wie ist das Werk in die persönliche Biografie einzuordnen? Was trieb den Künstler an? Das sind Fragen, die uns interessiert haben." So spielten bei den meisten Künstlern die beiden Weltkriege, aber auch die Auseinandersetzung mit den neuen Formen der Kunst in der Moderne und der Postmoderne eine wichtige Rolle.

Stets sei die Wahl eines biblischen oder christlichen Themas ein Zeichen für die Suche eines Künstlers nach Sinn und spiritueller Heimat, sagte Mitkurator Tom Beege. "Die Künstler sind auf der Suche nach einem Ort im Durcheinander der Welt." Was das Motiv angeht, so sei vor allem Christus am Kreuz ein wiederkehrendes Bildthema, das etwa bei Emil Nolde oder Ernst Barlach in ausdrucksstarken Holzschnitten auftauche.

Besonders nach diesem Krieg mit seinen verheerenden Materialschlachten entstanden viele Christusbilder, in denen sich unter anderen Max Beckmann, Max Pechstein, Karl Schmidt-Rottluff oder Otto Dix biblischen Motiven zuwandten. Andere Künstler wie George Grosz und ein halbes Jahrhundert später der DDR-Maler Bernhard Heisig geißelten mit der Christusfigur den Missbrauch der Religion für politische Zwecke.
Sämtliche Werke von insgesamt 41 Künstlern hat die Stiftung Christliche Kunst Lutherstadt Wittenberg zur Verfügung gestellt.