Hintergründe zum Angriff auf Sikh-Tempel in den USA weiter unklar

Hintergründe zum Angriff auf Sikh-Tempel in den USA weiter unklar
Nach dem Angriff auf einen Sikh-Tempel im US-Bundesstaat Wisconsin ist das Motiv des Todesschützen weiter unklar.

Der Mann hatte am Sonntag (Ortszeit) in einem Tempel in Oak Creek sechs Angehörige der Glaubensgemeinschaft getötet, bevor er selbst von der Polizei erschossen wurde. Der Polizeichef von Oak Creek, John Edwards, wertete die Tat als "heimischen Terrorismus".

US-Präsident Barack Obama sagte, Sikhs seien "Teil der amerikanischen Familie". Die Glaubensgemeinschaft habe die Vereinigten Staaten bereichert. In den USA leben schätzungsweise 700.000 Sikhs. Sie beklagten in der Vergangenheit mehrfach Diskriminierungen, die zum Teil auf die Verwechslung mit Muslimen zurückzuführen ist.

Der muslimische Bürgerverband Council on American-Islamic Relations bekundete sein Beileid. CAIR habe schon häufig gegen eine Diskriminierung der Sikhs protestiert und gegen Übergriffe auf Angehörige der Glaubensgemeinschaft.  Die Tat im Sikh-Tempel ereignete sich nur etwa zwei Wochen nach dem Massaker in einem Kino in Aurora (US-Staat Colorado), bei dem zwölf Menschen ums Leben kamen.

Weltweit leben Schätzungen zufolge 20 bis 25 Millionen Sikhs, der weit überwiegende Teil in Indien. Dort wurde der Sikhismus im 15. Jahrhundert begründet, er heute als Weltreligion gilt. Der Sikhismus hat Anteile aus dem Islam und stärker noch aus dem Hinduismus.