50 Organisationen gründen Bündnis

Anna-Nicole Heinrich im Gruppenbild
Jana Glose/dpa
(v.l.n.r.) Matthias Keussen, Yasmin Fahimi, Anna-Nicole Heinrich und Eter Hachmann haben gemeinsam mit anderen Organisationen das Bündnis für Demokratie gegründet.
Stärkung der Demokratie
50 Organisationen gründen Bündnis
Ziel des Zusammenschlusses ist nach eigenen Angaben, Engagement in der Zivilgesellschaft zu unterstützen und zu verstetigen und Interessierten Argumentationstrainings gegen Stammtischparolen anzubieten.

"Demokratinnen und Demokraten müssen nicht nur in den Großstädten, sondern vor allem in den Kleinstädten und auf dem Land sichtbar sein", sagt Anna-Nicole Heinrich, Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland. Neben Kirchen, Wohlfahrtsverbänden und migrantischen Selbstorganisationen sind auch Jugendverbände, regionale Feuerverbände sowie die Deutsche Sportjugend Teil des Bündnisses.

Mit dem Bündnis wolle man zeigen, dass Deutschland "wehrhaft gegen extreme Rechte und die Feinde der Demokratie" ist, fügt Yasmin Fahimi hinzu. Die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) verweist auf die Demonstrationen gegen Rechtsextremismus, denen sich Anfang des Jahres Hunderttausende Menschen deutschlandweit angeschlossen hatten. Sie hätten gezeigt, dass viele Menschen bereit sind "Gesicht zu zeigen", sagt Fahimi. Diese Bewegung wolle das Bündnis fortsetzen.

"Demokratie zu schützen, heißt, auf der einen Seite, sich zu wehren, aber eben auch Aufklärungsarbeit zu leisten", sagt Matthias Keussen, Vertreter für die Deutsche Sportjugend im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Im Sport gebe es die Chance, diese Aufklärung niedrigschwellig zu leisten. Sportliche Wettbewerbe schafften Begegnungen und die Möglichkeit für den Dialog, um "Brücken zu bauen und Mauern einzureißen", sagt der Vorstandsvorsitzende des Chemnitzer Fußballvereins Athletic Sonnenberg.

Eter Hachmann, Vorsitzende des Dachverbands der Migrant:innenenorganisationen in Ostdeutschland (DaMOst), sagt: "Wir gehören zu Deutschland. Wir sind Deutschland". Es ärgere sie, dass Rechtsextreme gegen Ausländer und Geflüchtete hetzten, weil sie ganz genau wüssten, dass diese Menschen sich in den meisten Fällen nicht wehren könnten. Diese "vermeintlich Schwachen" seien es, die Deutschland ausmachten, sagt Hachmann.

Der Zusammenschluss plant, zivilgesellschaftliche Organisationen vor Ort zu unterstützen, ihnen zum Beispiel bei der Organisation von politischen Konzerten, demokratischen Festivals und Straßenfesten zu helfen. Weiterhin soll Material für politische Bildungsarbeit bereitgestellt werden, unter anderem für Argumentationstrainings gegen Stammtischparolen.