Badische Landeskirche vergibt Friedenspreis

Preisträger und Jury im Martin-Schleyer-Gymnasium
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Auch dieses Jahr ist wieder der "Ulli-Thiel-Friedenspreis" verliehen worden für Schülerinnen und Schüler. Gewonnen hat das Martin-Schleyer-Gymnasium in Lauda-Königshofen und die Laudatio hielt Landesbischöfin Heike Springhart (Mitte).
Auszeichnung für Schüler:innen
Badische Landeskirche vergibt Friedenspreis
Die Landeskirche in Baden hat engagierte Schüler:innen mit dem "Ulli-Thiel-Friedenspreis" ausgezeichnet. Gewonnen hat in diesem Jahr das Martin-Schleyer-Gymnasium in Lauda-Königshofen.

Aus allen Schularten kamen insgesamt 25 Einsendungen, davon haben zehn eine Auszeichnung erhalten. Den mit 500 Euro dotierten ersten Preis erhielt das Martin-Schleyer-Gymnasium Lauda-Königshofen. Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 1 hatten sich in Projektgruppen mit dem Thema auseinandergesetzt. Es wurden etwa Dokumente zu einem Kunstprojekt, einer öffentliche Friedensveranstaltung, Unterrichtsprojekte und Interviews mit Personen des öffentlichen Lebens eingereicht.

Platz zwei (je 300 Euro) wurde zwei Mal vergeben. Projektgruppen aus Klasse 10 des Hans-Furler-Gymnasiums in Oberkirch gestalteten Plakate, Videos und Erörterungen zum Thema. Ein Team des Robert-Gerwig-Gymnasiums in Hausach konzipierte und organisierte eine öffentliche Kunstausstellung.

An drei Schulen komponierten Projektgruppen Lieder, dies hat die Jury veranlasst, in diesem Jahr auch Musikpreise zu verleihen. Die Gewinner führten ihre Musik auch live auf, was für große Begeisterung sorgte. Weitere Auszeichnungen erhielten zwei Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren, eine Gemeinschaftsschule und eine Berufsschule.

Frieden schaffen drängender denn je

"Frieden schaffen – das ist drängender denn je, beginnt früher denn je und es fängt bei uns an. Die Projekte der Schülerinnen und Schüler zeigen eindrücklich, dass Frieden nicht irgendein Thema ist, sondern eine Überlebensfrage für uns alle. Damit tragen sie die Leidenschaft von Ulli Thiel weiter", sagte die Landesbischöfin Heike Springhart in ihrer Laudatio. 

Sonnhild Thiel, die Frau von Ulli Thiel, zeigte in ihrer Rede, wie wichtig es ist, Konflikte mit gegenseitigem Zuhören und miteinander sprechen zu lösen. Sie betonte, dies sei zwar anstrengender als nur auf Befehl und Gehorsam zu setzen, aber für ein gutes Zusammenleben notwendig. Den jungen Menschen gab sie folgenden Rat mit auf den Weg: "Lasst euch von einer alten Frau sagen: Folgt nie einem Befehl, sondern denkt selber nach und entscheidet freiwillig nach eurem Gewissen und nach den Prinzipien der Menschenrechte".

Der Preis wird von der Evangelischen Landeskirche in Baden, der DFG-VK Baden-Württemberg, "pax an!" - Werkstatt für Pazifismus, Friedenspädagogik und Völkerverständigung, der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und pax christi Freiburg und Rottenburg-Stuttgart ausgelobt.

Ulli Thiel (1943 – 2014) war Sonderschullehrer, Friedensaktivist und Ideengeber der Menschenkette von Stuttgart nach Neu-Ulm 1983, der bislang größten Aktion der Friedensbewegung in Deutschland. Von ihm stammt der Spruch "Frieden schaffen ohne Waffen", der zum Motto des Preises geworden ist.
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