Evangelische Publizistik für Kirche unverzichtbar

Porträtfoto von Florian Höhne
© epd/FAU/Georg Pöhlein
Florian Höhne ist Pfarrer und gelernter Journalist. Er ist Nachfolger von Johanna Haberer auf dem Erlangener Lehrstuhl "Medienkommunikation, Medienethik und digitale Theologie".
Politisches Christentum
Evangelische Publizistik für Kirche unverzichtbar
Die evangelische Publizistik ist für den Professor für Medienethik und Digitale Theologie Florian Höhne ein unverzichtbarer Bestandteil zur Herstellung von Öffentlichkeit. "Über journalistische Formate gewinnen Kirchenvertreter Beachtung. Soziales Engagement in der Kirche wird durch journalistische Formate öffentlich oder nicht", sagte Höhne am Samstagabend beim Symposium "Politisches Christentum und christliche Politik" in der Evangelischen Akademie Tutzing zu Ehren des scheidenden Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm.

"Soziales Engagement in der Kirche wird durch journalistische Formate öffentlich oder nicht", sagte Höhne am Samstagabend beim Symposium "Politisches Christentum und christliche Politik" in der Evangelischen Akademie Tutzing.

Der Theologe Höhne sagte, sowohl der Journalismus als auch die Kirche befänden sich in einer tiefgreifenden Transformation. Medien und Journalisten informierten Bürgerinnen und Bürger darüber, wie sie an einer öffentlichen Debatte teilhaben könnten. Sie befähigten zur Teilnahme an Diskussionen. "Dadurch sind sie auch für die Theologie relevant." Höhne hob auch die Bedeutung des Lokaljournalismus hervor: "Gerade auf lokaler und kommunaler Ebene werden christliche Praktiken konkret." In manchem Dorf sei die Kirche der letzte verbliebene öffentlicher Raum.

Gehe es um die konstruktiv-kritische Dimension, komme man an der evangelischen Publizistik nicht vorbei. Diese sei geeignet, Schwachen eine Stimme zu geben und Themen anzusprechen, die sonst keine Beachtung fänden, sagte Höhne unter Bezug auf Robert Geißendörfer, den Gründer des Evangelischen Presseverbands für Bayern.

Pfarrerin und "Wort zum Sonntag"-Sprecherin Stefanie Schardien erklärte, es gebe mittlerweile ein Überangebot an Information. Viele andere Angebote erschienen erstmal verlockender als die der Kirche. Aus ihrer Arbeit sowohl in den Medien wie als Pfarrerin wisse sie: "Dogmatische Lehrsätze haben in der Öffentlichkeit wenig Geltung." Sie wolle so persönlich wie möglich erklären, "was ich mit Glauben erlebt habe. Wenn es um Sünde geht, Hoffnung, Erlösung - das interessiert Menschen". Zudem forderte Schardien mehr Mut zur thematischen Fokussierung. Es gebe in öffentlichem Reden eine Tendenz, alles ansprechen zu müssen.