Bayerische Bischofswahl vorerst gescheitert

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Gabriele Hoerschelmann, Christian Kopp, Nina Lubomierski und Klaus Schlicker vor dem ersten Wahlgang. In sechs Wahlgängen konnte niemand die nötige Mehrheit erzielen.
Kein Ergebnis im 6. Wahlgang
Bayerische Bischofswahl vorerst gescheitert
Die Bischofswahl in der bayerischen evangelischen Landeskirche ist am 27. März ohne Ergebnis abgebrochen worden. Nun muss ein neuer Wahlvorschlag erarbeitet werden. Wann über ihn abgestimmt wird, ist noch offen.

Die Bischofswahl in der bayerischen evangelischen Landeskirche hat am Montag kein Ergebnis gebracht: Auch im sechsten und laut Bischofswahlgesetz letztmöglichen Wahlgang bekamen weder der Münchner Regionalbischof Christian Kopp (58) noch die Landshuter Dekanin Nina Lubomierski (47) die notwendige absolute Mehrheit von 55 Stimmen aller wahlberechtigten 108 Synodalen. Eine solche Situation gab es in der Geschichte der Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern (ELKB) noch nie.

Lubomierski hatte im sechsten Wahlgang 50 Stimmen erhalten, Kopp 52 Stimmen. Weil es vier Enthaltungen gab, kam keine absolute Mehrheit zustande. Der Wahlvorbereitungsausschuss des Kirchenparlaments muss nun einen neuen Wahlvorschlag erstellen. Damit ist aller Voraussicht nach nicht mehr am Montag zu rechnen.

Auf dem neuen Wahlvorschlag könnten auch wieder Kandidatinnen und Kandidaten stehen, die bereits auf dem ersten Wahlvorschlag standen. Er darf allerdings maximal zwei Namen enthalten.

Ob die Bischofswahl überhaupt noch während der Frühjahrstagung stattfinden wird, ist unklar. Oberkirchenrat Hans-Peter Hübner erläuterte, dass auch eine Sondertagung der Landessynode denkbar ist. Die Wahl eines neuen Landesbischofs oder einer neuen Landesbischöfin sollte allerdings vor der für November angesetzten Herbstsynode stattfinden, erläuterte er. Denn die Amtszeit des amtierenden Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm endet am 31. Oktober 2023, am 29. Oktober soll er offiziell verabschiedet werden.