EKD-Synode gedenkt Opfer des Nationalsozialismus

Davidstern aus Kerzen
© Liudmila Chernetska/iStockphoto/Getty Images
Die Synode der EKD gedenkt bei ihrer digitalen Tagung der Millionen verfolgter und ermordeter Mitmenschen durch die Nationalsozialisten. (Symbolbild)
"Aufstehen gegen Antisemitismus"
EKD-Synode gedenkt Opfer des Nationalsozialismus
Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat bei ihrer digitalen Tagung heute der Millionen verfolgter und ermordeter Mitmenschen durch die Nationalsozialisten gedacht.

In der Mittagsandacht sagte der Friedenbeauftragte der EKD, Renke Brahms: „Der 9. November 1938 ist ein Datum zum Klagen. Die Synagogen brannten und die Novemberpogrome gegen die Juden fanden ihren vorläufigen Höhepunkt, brachten dann aber in den Folgejahren unvorstellbares Leid über jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger in Deutschland mit der Verfolgung und Ermordung von Millionen - auch anderer Mitmenschen anderer Meinung und Lebensweise. Es ist und bleibt wichtig, sich daran zu erinnern und nicht zu vergessen.“
 
Nie wieder dürfe es zu einer solchen Situation kommen: „Es gilt, den Anfängen zu wehren, gegen jede Form des Antisemitismus aufzustehen und an der Seite unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu stehen. Jede Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit ist entgegenzutreten.“
 
Brahms, dessen Amtszeit als Friedensbeauftragter mit der Ratsperiode endet, erinnerte auch an die friedliche Revolution vom 9. November 1989. „Es war eine friedliche und gewaltfreie Veränderung, der Ruf ‚Keine Gewalt‘ hat Frucht getragen. Kerzen und Gebete haben dazu ebenso einen großen Teil beigetragen wie mutige und entschiedene Menschen. Das ist - trotz immer noch vorhandener Probleme - ein großes Geschenk.“ Diese Geschichte ermutige dazu, „gewaltfreie Mittel und Wege zu finden, um Trennungen zu überwinden, Mauern in den Köpfen und zwischen Nationen abzubauen und Konflikte zu lösen.“


 
Die Synode feiert ihre Mittagsandachten als Friedensgebete. Bis zur Friedlichen Revolution war das montägliche Gebet in der DDR eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen Menschen viele ihrer Nöte, Sorgen und Anliegen ungestraft aussprechen durften.
 
Am Nachmittag hält Brahms seinen letzten Bericht als Friedensbeauftragter der EKD. Die Tagung der Synode der EKD wird unter www.ekd.de/stream im Internet gestreamt.