Zuversichtsbrief Woche 35 - Sing Halleluja!

Gott preisen mit Musik
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Sammeln Sie gute Erinnerungen wie Instrumente für ein Orchester! Erinnern Sie sich an möglichst viele Gelegenheiten, von denen Sie sagen können: "Da hat Gott mir geholfen."
Zuversichtsbrief Woche 35 - Sing Halleluja!
Sieben und mehr Wochen Zuversicht

Halleluja! Lobet Gott in seinem Heiligtum, lobet ihn in der Feste seiner Macht! Lobet ihn für seine Taten, lobet ihn in seiner großen Herrlichkeit! Lobet ihn mit Posaunen, lobet ihn mit Psalter und Harfen! Lobet ihn mit Pauken und Reigen, lobet ihn mit Saiten und Pfeifen! Lobet ihn mit hellen Zimbeln, lobet ihn mit klingenden Zimbeln! Alles, was Odem hat, lobe den HERRN! Halleluja!

Psalm 150 (Hier vorgelesen von Helge Heynold)

Liebe Leserin, lieber Leser,

schön, dass Sie da sind! Vielleicht gehören Sie zu denen, die schon seit Ende Februar meine Fastenmails von 7 Wochen Ohne verfolgen. Dann sage ich Ihnen: Willkommen zurück in neuer Umgebung! Vielleicht stoßen Sie heute zum ersten Mal auf meine Zuversichtsbriefe, dann will ich kurz erklären, worum es geht. In diesem Jahr lautete das Motto der Fastenaktion 7 Wochen Ohne: „Zuversicht! Sieben Wochen ohne Pessimismus.“ Ich schreibe seit einigen Jahren in den Wochen vor Ostern E-Mails zu dem entsprechenden Motto. Angesichts der Pandemie wurde mir deutlich, wie sehr wir alle gerade Zuversicht brauchen. Darum schrieb ich diese E-Mails auch nach Ostern weiter. Mittlerweile haben die Vorbereitungen zur neuen Fastenaktion 2021 bei 7 Wochen Ohne begonnen. Darum haben wir Platz gemacht für das Neue. Die E-Mails sind bis zum nächsten Jahr eingestellt.

Nun aber nimmt die Pandemie in beunruhigender Weise wieder Fahrt auf. Pessimismus zu fasten und Zuversicht zu tanken, sind wiederum besonders nötig. Darum schreibe ich an dieser Stelle weiter, und man kann die Zuversichtsbriefe auch weiterhin abonnieren, indem man unseren Newsletter von evangelisch.de bestellt. Ausgangspunkt ist stets eine kleine Passage aus der Bibel, die ich hier auslege und aus der ich eine kleine Aufgabe entwickle, die man sich in der kommenden Woche vornehmen kann.

Der Bibeltext für diese Woche ist der 150. und damit letzte Psalm der Bibel. Wie es sich für ein Finale gehört, wird mit großem Orchester gespielt. Die Bezeichnungen, die wir in der Übersetzung von Martin Luther finden, sind teilweise ein wenig irreführend, weil er die antiken Instrumente nur ungefähr kannte. Außerdem haben sich die Instrumente seit Luther noch einmal erheblich verändert. Was Luther mit „Posaune“ übersetzt, ist ein Schofar, ein Blasinstrument aus dem Horn eines Widders, die „Psalter“ sind etwas größere Harfen, die „Harfen“ sind eher kleinere Leiern. Die „Pauken“ sind Handtrommeln, die „Zimbeln“ sind kleine Blechbecken. Was Luther mit „Reigen“ übersetzt, ist ein vermutlich eher ekstatischer Tanz, bei dem man sich im Kreis dreht, als ein Reigen, bei dem alle vorher schon wissen, wie sie sich zu bewegen haben.

Es spielt allerdings eher eine geringe Rolle, um was für Tänze oder Musikinstrumente es sich genau handelt. Ich erwähne das hier lediglich, damit Sie wissen, dass der Dichter oder die Dichterin des Psalms weder eine Zugposaune oder eine große Orchesterharfe vor Augen hatte. Vielmehr erinnern all diese Instrumente an die großen Heilstaten Gottes, die er an Israel tat. Auch dafür ist ein Finale da: Man lässt möglichst noch einmal alle auftreten, die bis hierhin eine wichtige Rolle gespielt haben. Die Posaune, das Schofar, ist das Instrument, das die Mauern von Jericho einstürzen ließ (Josua 6). Der Psalter, die Harfe, ist das Instrument, das David spielte, und dessen Klang dem depressiven König Saul Linderung verschaffte (1. Samuel 16,14-23). Die Handpauke schlug die Prophetin Miriam, nachdem Gott das Volk Israel am Schilfmeer gerettet hatte (2. Mose 15,20-21). Und sie tanzt auch zusammen mit den Frauen des Volkes den „Reigen“, der in diesem Psalm vorkommt. Es wird in diesem Psalm möglichst alles aufgerufen, das daran erinnert, wie gut Gott tut.

Es gibt unendlich viele Gründe und Anlässe, Gott zu loben und dankbar zu sein. Dass uns nicht immer danach ist, steht auf einem anderen Blatt, aber man kann sich aktiv daran erinnern, wie viel Gutes Gott bereits getan hat, denn das macht die Zuversicht stark, dass Gott auch weiterhin hilft. Man kann das Gute versammeln und sozusagen zu einem Orchester machen. Jede Erinnerung wird ein Instrument, eine Stimme, jeder Dank eine Bewegung im Tanz. Und wenn das Orchester groß genug ist, kann man selbst einstimmen in das Loblied, das die anderen bereits spielen und singen. Alles, was atmet, lobe Gott!

Darum lautet meine Wochenaufgabe für Sie heute: Sammeln Sie gute Erinnerungen wie Instrumente für ein Orchester! Erinnern Sie sich an möglichst viele Gelegenheiten, von denen Sie sagen können: „Da hat Gott mir geholfen.“ Schreiben Sie vielleicht zu jeder Erinnerung ein Stichwort auf. Vielleicht fällt Ihnen auch ein Instrument ein, das dazu passt, oder eine Bewegung, ein Tanzschritt? Und wenn Sie genügend zusammen haben, legen Sie los! Loben Sie Gott! Singen Sie oder tanzen! Schlagen Sie Ihre Gitarre oder Ihre Topfdeckel! Tun Sie es verhalten oder wild! Seien Sie leise oder machen Sie Lärm, nur loben Sie mit! Werden Sie zum Teil des riesigen Orchesters!

Ich wünsche Ihnen viele gute Erinnerungen und neue gute Erfahrung dazu! Bleiben Sie zuversichtlich und gesegnet!

Ihr Frank Muchlinsky