Diakonie-Präsident nennt Spahns Pläne für die Pflege unzureichend

Senior im Rollstuhl
©epd-bild/Heike Lyding
"Die Pflegeversicherung braucht eine Kompletterneuerung", so Diakonie-Chef Lilie. Dazu gehöre vor allem eine bedarfsgerechte Personalausstattung in den Einrichtungen.
Diakonie-Präsident nennt Spahns Pläne für die Pflege unzureichend
Ulrich Lilie: Vorschläge sind nur "politische Trippelschritte"
Diakonie-Präsident Ulrich Lilie hält die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorgeschlagene Deckelung der Eigenanteile für Pflegeheimbewohner für unzureichend. Zwar gehe der Vorschlag in die richtige Richtung, aber "es sind nur politische Trippelschritte auf dem Weg zu einer echten Reform in der Pflegeversicherung", sagte Lilie

Lilie sagte am Montag in Berlin: "Was wir brauchen, ist eine umfassende Gesamtkonzeption, keine Salamitaktik einzelner Maßnahmen." Nach Spahns Plänen sollen die Eigenanteile der Heimbewohner und ihrer Angehörigen für die stationäre Pflege auf 700 Euro im Monat und längstens drei Jahre begrenzt werden. Außerdem will er die tarifliche Bezahlung von Pflegekräften sicherstellen und die Leistungen für die Pflege zu Hause vereinfachen.

"Die Pflegeversicherung braucht eine Kompletterneuerung", so Lilie. Dazu gehöre vor allem eine bedarfsgerechte Personalausstattung in den Einrichtungen. Auch die Familien von Pflegebedürftigen müssten spürbar entlastet werden. Die Diakonie habe bereits im Juni ein umfassendes Reformkonzept für die Pflegeversicherung vorgelegt, das finanzierbar und sofort umsetzbar sei. Zusätzlich zu der Begrenzung der Eigenanteile werde dort auch eine Umverteilung der Investitionskosten der Heimträger vorgeschlagen. "Ich fordere Herrn Spahn dazu auf, endlich Nägel mit Köpfen zu machen", sagte Lilie.