Hirschhausen: Älterwerden ist Leben für Fortgeschrittene

Hirschhausen: Älterwerden ist Leben für Fortgeschrittene
Der Arzt und Kabarettist Eckart von Hirschhausen wirbt für eine positivere Einstellung zum Älterwerden. Notwendig sei ein Umdenken von der Vorstellung, alt zu werden sei immer nur Abstieg, sagte der 51-Jährige dem evangelischen Monatsmagazin "chrismon" (März-Ausgabe): "Dabei ist es Leben für Fortgeschrittene!" In der zweiten Lebenshälfte lerne man, einfache Dinge zu schätzen und negative Gefühle nicht mehr so nah an sich heranzulassen.

"Wenn man in einer Kultur lebt, in der das Altwerden mit negativen Klischees behaftet ist, tun wir uns selber nichts Gutes", betonte der Fernsehmoderator. Die zweite Lebenshälfte sei für viele die bessere Hälfte. Sein Plädoyer laute: "Habt keine Angst vor dem Älterwerden. Habt lieber Angst, nichts dazuzulernen und doof zu bleiben."

Die Kabarettistin und Schauspielerin Maren Kroymann (69) bestätigte im Doppelinterview mit Hirschhausen, in der besten Phase ihres Lebens zu sein. "Ich traue mich, mich zum Mittelpunkt meines eigenen Lebens zu machen", sagte sie. "Das ist mein Glücksgefühl: Ganz neue Dinge an mir zu entwickeln, oft zusammen mit anderen Menschen. Und immer weiter dazuzulernen."

Im Alter führe das Lernen zu Erkenntnissen, nicht nur zu einer Anhäufung von Wissen, erklärte die Kabarettistin, die für ihre ARD-Satiresendung "Kroymann" in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal den Grimme-Preis erhält. Das hänge mit einem gewachsenen Selbstbewusstsein zusammen, aber auch damit, dass sie als reife Frau nun auch schlau sein dürfe. "Das stört, dieses ganze Weiblichkeitsgedönse", sagte sie. "Man muss gut aussehen, damit man als Intellektuelle wahrgenommen wird. Jetzt kann ich so sein, wie ich will. Und die Leute hören zu!"