Rheinische Kirche will "interkulturelle Öffnung"

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Rheinische Kirche will "interkulturelle Öffnung"
Die Evangelische Kirche im Rheinland will sich stärker interkulturell öffnen. Mit einer Tagung über "Kirche im Wandel" startete die zweitgrößte Landeskirche am Mittwoch in Wuppertal dazu einen Konsultationsprozess. Es sei notwendig, sich der Realität der Einwanderung nach Deutschland zu stellen und sie aktiv zu gestalten, sagte der Präses der rheinischen Kirche, Manfred Rekowski, vor Teilnehmern aus Gemeinden, Einrichtungen und Werken.

Die Folgen des tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandels auch für die Kirchen seien "bislang kaum bedacht" worden. Eine Öffnung für Zuwanderer biete jetzt die Chance, "im Spiegel der Vielfalt den Reichtum und zugleich die Begrenztheit der eigenen Traditionen" zu erkennen, sagte der Präses. Das rheinische Kirchenparlament soll 2018 einen Zwischenbericht über den Konsultationsprozess erhalten.

Darf "die Muslima aus Afghanistan" auch "am Reich Gottes mitarbeiten"?

Bei dem vor drei Jahren von der Kirchenleitung beschlossenen Prozess der interkulturellen Öffnung gehe es um religiöses Selbstverständnis, erläuterte der für Migrationsgemeinden zuständige Landespfarrer Markus Schaefer. "Es geht um eine Standortbestimmung, darum, wie wir das Evangelium neu füllen wollen." Dabei spielten auch arbeitsrechtliche Fragen eine Rolle, etwa "ob nur getaufte, deutsche Christinnen und Christen am Reich Gottes mitarbeiten dürfen oder vielleicht auch die Muslima aus Afghanistan".