Fast 500 Bootsflüchtlinge an Indonesiens Westküste gestrandet

Fast 500 Bootsflüchtlinge an Indonesiens Westküste gestrandet
An der Westküste Indonesiens sind mehrere Boote mit fast 500 Angehörigen der verfolgten muslimischen Rohingya-Volksgruppe gestrandet.

Wie lokale Medien am Sonntag unter Berufung auf Behörden und Hilfsorganisationen berichteten, wurden die Bootsflüchtlinge vor der Provinz Aceh von der Küstenwache aufgegriffen. Sie sollen aus Myanmar stammen. Einige der Männer, Frauen und Kinder seien krank, hieß es. Sie hätten seit Tagen nichts gegessen und getrunken.

Laut den Vereinten Nationen sind die Rohingya die am meisten verfolgte Volksgruppe der Welt. Vor allem im buddhistisch dominierten Myanmar sind sie Gewalt und Unterdrückung ausgesetzt. Die Rohingya sind dort nicht als ethnische Minderheit anerkannt. Als 2012 Unruhen zwischen Buddhisten und Muslimen ausbrachen, gab es im westlichen Bundesstaat Rakhine laut Menschenrechtlern einen Exodus. 100.000 Rohingya flohen außer Landes.

Auch aus Bangladesch kommen immer mehr Bootsflüchtlinge, die versuchen, Südthailand, Malaysia oder Indonesien zu erreichen. Tausende werden auf diese Weise zu Opfern von Menschenhändlern. Unterdessen kündigte Thailand an, den Menschenhandel im eigenen Land zu zerschlagen. Seit Anfang Mai waren an der Grenze zu Malaysia zwei Dschungelcamps mit Massengräbern entdeckt worden. Polizei und Militär gehen davon aus, dass es sich dabei um die Leichen von Rohingya-Flüchtlingen handelt.

Wegen ihrer mutmaßlichen Verstrickung in den Menschenhandel hat Thailands Polizei mehr als 50 Beamte strafversetzt und Verdächtige verhaftet. Menschenrechtler monieren, dass Behördenvertreter seit Jahren in den Menschenhandel verstrickt und diese Verbrechen seit langem außer Kontrolle geraten seien.