Israels Botschafter beklagt Welle des Antisemitismus in Europa

Israels Botschafter beklagt Welle des Antisemitismus in Europa
Der israelische Botschafter in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman, hat eine "Welle des Antisemitismus" in Europa beklagt.

Die steigende Zahl der Übergriffe auch in der Bundesrepublik sei statistisch belegt, sagte Hadas-Handelsman dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag".  "Jene Juden, die heute in Europa leben, beneide ich wirklich nicht", stellte der Botschafter in der Zeitung fest.

###mehr-artikel###

Viele Juden seien verunsichert, hätten Angst und fühlten sich besonders vor dem Hintergrund der jüngsten islamistischen Anschläge in Paris und Kopenhagen bedroht. Auch deshalb habe Israel in Europa lebenden Juden angeboten auszuwandern. "Wer sich bedroht fühlt, hat heute die Möglichkeit, jederzeit zu uns kommen", bekräftigte Hadas-Handelsman.

Der Botschafter betonte zudem, Judenhass stehe in einem eklatanten Widerspruch zur Demokratie. "Man muss den Leuten klar machen, dass es jederzeit auch eine andere Minderheit treffen kann - Muslime, Atheisten, Behinderte, Schwarze, kleine Menschen, große Menschen." Ausdrücklich lobte Hadas-Handelsman Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Sie habe mehrfach deutlich gemacht, "dass es nicht normal ist, wenn Synagogen und jüdische Schulen von der Polizei geschützt werden müssen".