Wie suche ich die richtigen Pat:innen aus?

Taufbegleiter
Pat:innen auszusuchen ist eine der wichtigsten Aufgaben rund um die Taufe. Sicher haben Sie sich schon Gedanken gemacht, wem Sie Ihr Kind anvertrauen wollen. Einiges, was wir Ihnen heute über das Patenamt erzählen, wird Ihnen aber vielleicht auch neu sein. Sie haben sich für eine Taufe in der evangelischen Kirche entschieden, deswegen wollen wir Ihnen darstellen, was das Patenamt im kirchlichen Sinne bedeutet.

Das Patenamt ist ein kirchliches Ehrenamt, mit dem wichtige Aufgaben verbunden sind. Der Begriff Pate kommt übrigens aus dem Lateinischen von "pater spiritualis". Das bedeutet "geistlicher Vater". Die Pat:innen sollen Sie als Eltern in der christlichen Erziehung Ihres Kindes unterstützen. Dieser Auftrag gilt, bis Ihr Kind konfirmiert wird und selbst Ja zu seiner Taufe und zum christlichen Glauben sagen kann. Pat:innen sollen vom christlichen Glauben erzählen und Ihrem Kind beibringen, Gott und die Menschen zu lieben. Sie sollen Ihr Kind an die christliche Gemeinde heranführen und in seinem Glaubensweg unterstützen. Pat:innen zu ernennen ist eine schöne Aufgabe, denn sie macht deutlich: Das Kind ist nicht allein. Mit der Taufe wird es aufgenommen in die große Gemeinschaft der Christen.

Für viele Menschen bedeutet das Patenamt auch, eine Person auszuwählen, die sich im Notfall um das Kind kümmern kann, falls den Eltern etwas zustößt. Für die Kirche ist das jedoch kein Bestandteil des Patenamtes. Wenn Sie eine solche Verpflichtung wünschen, raten wir Ihnen, zu einem Notar zu gehen. Zwischen Pat:innen und Patenkindern kann aber sehr wohl eine langjährige Vertrauensbeziehung wachsen. Diese geht in vielen Fällen über die Konfirmation hinaus. Es ist gut zu wissen, dass Ihr Kind solche Vertrauenspersonen in seinem Leben hat.

Unser Tipp:
Suchen Sie Menschen, die Ihnen nahestehen und Ihrem Kind etwas über Gott und Jesus Christus erzählen können. Das muss gar nicht viel sein. Es reicht, wenn Ihr Kind erfährt, dass es von Gott geliebt wird. Es reicht auch, wenn die Pat:innen eine gute Beziehung zur Kirchengemeinde haben und dem Kind zum Beispiel einen Besuch der Kinder-Bibelwoche ermöglichen können. Interessant ist es auch, wenn eine:r der Pat:innen einer anderen christlichen Kirche angehört. Zugelassen sind alle, die einer der Kirchen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) angehören. So kann Ihr Kind lernen, dass es auch in anderen Kirchen Menschen gibt, die an Jesus Christus glauben, und dass christliche Gemeinschaft über Kirchengrenzen hinaus besteht.

Wenn Sie sich unsicher sind, wen Sie als Taufpaten benennen können, schauen Sie noch einmal in unserer Übersicht nach. Vielleicht wollen Sie auch Taufzeug:innen benennen. Das ist in einigen Landeskirchen möglich. Schauen Sie unsere entsprechenden Artikel an. In jedem Fall sprechen Sie aber auch mit Ihrem Pfarrer oder Ihrer Pfarrerin. Bei Fragen helfen sie gerne weiterhelfen.
 

Autoren

Irmela Büttner

Foto: Sarika Feriduni/evangelisch.de
Irmela Büttner studierte Theologie in Leipzig und Heidelberg. Ihr Gemeindevikariat absolvierte sie in Reppenstedt bei Lüneburg und legte das zweite theologische Examen in der Landeskirche Hannovers ab. Danach machte sie ein Medienvikariat im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik gGmbH (GEP) als Zusatzausbildung im Bereich Publizistik. Seit 2016 ist sie Gemeindepfarrerin in Offenbach-Bieber.