Einladungskarten - selbstgemacht

Hand mit drei Einladungskarten zur Taufe.
Foto: Sarika Feriduni/evangelisch.de
Die Gästeliste steht. Datum und Ort stehen fest. Dann kann es ja ans Einladen gehen. Wenn Sie Freude an der Kreativität und am Selbermachen haben (und ein bisschen Zeit übrig), dann sind diese Tipps von Profi-Kartengestalterin Katharina Jürgens für schöne - und dabei gar nicht teure - selbst gebastelte Einladungskarten bestimmt sehr hilfreich für Sie!

1. Es gibt Blankokarten mit dazugehörigen Kuverts. Oder Sie nehmen A5-Karteikarten (weiß oder farbig) und falzen diese, dazu Standardumschläge.

Quadratische Karten sind originell, kosten aber mehr Porto, wenn sie per Post verschickt werden sollen.

2. Überlegen Sie sich vorher: Was soll in der Einladung stehen? Sie können die nötigen Details der Einladung (Ort, Uhrzeit etc.) als Einlegeblatt handschriftlich schreiben oder – gerade für eine größere Stückzahl – am Computer gestalten und ausdrucken.

3. Auf die Außenseite kann kommen:

- ein Symbol für die Taufe (etwa Fisch, Kerze, Wasser, evtl. auch eine Taube (steht für den Heiligen Geist))

- die Wörter "Einladung" oder "Taufe"

- der Name des Täuflings

- das Datum

Ideen zur Gestaltung gibt es u. a. auf Pinterest, Dawanda oder dem Lieblingsblog von Kartenbastelprofi Katharina Jürgens: made-by-imme. Es gibt auch viele gute Bücher zum Thema, z. B. aus dem TOPP-Verlag.

3. Geeignetes Material für die Gestaltung finden Sie in Ihrem Haushalt:

Bunte Papiere, Seiden- und Geschenkpapier, Servietten, Tapetenreste, Pappe (auch für Schablonen), (farbige) Klebebänder, (farbige) Folien, Geschenkbänder, Wollfäden, Stopf- und Stickgarn, Knöpfe, kleine Büro- und Musterklammern. Selbst kleine Reste oder alte Verpackungen können hilfreich sein!

In Bastelläden, teils auch im Schreibwarenhandel gibt es außerdem eine Fülle an Material zu kaufen, zum Beispiel kleine Perlen, Gluedot/Stickles (für farbige Klebpunkte), kleine Aufkleber.

Manchmal gibt es auch in Drogerien oder beim Discounter Aktionen mit geeigneten Papieren, Bändern etc.

4. Legen Sie Ihr Werkzeug bereit: robuste Unterlage, Schere, Cutter, Lineal, Klebestift oder Klebeabroller, eine Nähmaschine, Pappe, Tacker.

Auch hier gilt: Der Fachhandel bietet eine unendliche Auswahl an Werkzeug für die, die auf den Geschmack kommen – etwa Handstanzer, die wie ein Locher mit unterschiedlichen Formen funktionieren, oder Motivstempel. Am Anfang, für kleinere Mengen geht es aber auch ganz einfach mit der Schere.

5. Soll es ein Hoch- oder ein Querformat werden?

Bekommt das Motiv einen Hintergrund? Dafür eignen sich eine Lage einer Serviette, ein Stück Tapete oder buntes Seidenpapier. Darauf dekorieren Sie die gewünschten Einzelteile – gerissenes Papier, Aufkleber, Knöpfe, Klammern, Fäden – bis Ihnen das Gesamtbild gefällt. Bekommt die Karte eine Tasche, in die Sie einen kleinen Zettel stecken können? Oder Anhänger? Probieren Sie's aus!

Aber: Noch nichts festkleben! Berücksichtigen Sie, ob Sie am Ende die Ecken (mit einer Schablone) abrunden wollen. Die Schriftelemente können Sie am PC gestalten oder mit schöner Handschrift auf Karton schreiben und einzeln auflegen.

6. Wenn der Prototyp gefällt, können Sie "in Serie gehen" und alle Teile in der benötigten Anzahl vorbereiten. Sollen alle Karten identisch aussehen (soweit das bei Handarbeit geht) oder individuelle Details haben? Bei Katharina Jürgens sieht keine Karte ganz genau wie die andere aus. Am besten lassen Sie Ihr Muster erst einmal so liegen und arbeiten mit den Serienteilen weiter.

7. Als erstes kleben Sie den Hintergrund vorsichtig mit ein wenig Klebestift auf die Karte (flüssiger Klebstoff lässt das Papier wellen). Dann können Sie ihn etwa 0,5 cm vom Rand mit der Nähmaschine mit geradem Stich oder einer Ziernaht fixieren. Das muss nicht schön und gerade sein – das Unperfekte gibt eine zusätzliche individuelle Note!

8. Jetzt kleben Sie alle Einzelteile fest. Lassen Sie den Klebstoff gut trocknen, bevor Sie die Karten wieder bewegen. Am Ende evtl. die Ecken mit einer Schablone abrunden und die Kanten farbig anmalen.

9. Das Einlegeblatt muss ringsum ein wenig kleiner sein als die Karte, damit es nicht unschön herausragt.

10. Den Umschlag können Sie am Rand passend zur Karte gestalten – nichts aufkleben, was beim Versand abfallen könnte!

Falls Sie sich für weitere Einladungskarten und Ideen von Katharina Jürgens interessieren, schreiben Sie uns: info[at]evangelisch.de

Ein paar Tipps zu den Beispielen:

Glitzerfisch:

Anhänger und Fisch kann man festkleben oder nur oben mit einer Naht befestigen oder antackern, so dass sie noch etwas beweglich bleiben. Anhänger per Hand oder am PC beschriften und ausschneiden.

 

Kerze:

Einfach in der Herstellung, aber mit großem Effekt: Alle Zutaten können gut per Hand ausgeschnitten werden. Den Docht malen oder mit einem Wollfaden ergänzen. Das Herz, das die Flamme darstellt, kann aus buntem (dickeren) oder aus weißem Papier geschnitten werden, das Sie flächig mit Wachsstiften oder Tusche bemalen.

 

Rosa Tasche:

Seitlich festnähen muss man die Tasche nicht – kleben reicht auch. Oben bleibt sie offen! Statt Geschenkband als oberer Taschenabschluss ist auch eine Schriftzeile gut denkbar, bspw. „EinladungzurTaufe–EinladungzurTaufe–EinladungzurTaufe“. Den Einsteckzettel am PC mit Laufschrift gestalten und auf Karton ausdrucken. Das silberne Herz hier ist aus der Verpackung von Schokoküssen geschnitten, das rote Herz ein simpler Aufkleber!

 

Großer Fisch:

Das Hauptmotiv - der Fisch - bekommt einen Hintergrund, der an Wasser erinnert. Dafür eignen sich eine Lage Serviette, ein Stück Tapete oder buntes Seidenpapier. Den Fisch mit groben Stichen aus Stickgarn nähen, ein Knopf wird zum Auge. An Garnfäden hängen zwei kleinere Fische

 

Quadrate:

Textblock am Computer oder mit schöner Handschrift gestalten, evtl. einzelne Wörter farbig hervorheben. Die gleich großen Quadrate kontrastieren mit den unterschiedlich großen Herzen – aber es können auch gleich große in unterschiedlichen Farben und Materialien sein.

 

Kerzenreihe:

Farbmusterkarten, wie es sie im Baumarkt in der Farbenabteilung gibt, lassen sich wie in diesem Beispiel einsetzen. Man kann aber aus quasi jedem buntgemusterten Papier einen Streifen schneiden. Den Anhänger am Computer oder von Hand beschriften, evtl. einzelne Wörter farbig mit Abstandklebeband fixiert (doppelseitiges Teppichklebeband geht notfalls auch), damit gewinnt er mehr Tiefe.

Autoren

Katharina Jürgens

Foto: Privat

Katharina Jürgens war schon immer kreativ. Darum begann sie, ihren Schaffensdrang in Grußkarten und Dekoelemente zu formen und dies zunehmend zu professionalisieren. Sie entdeckt immer und überall Materialien, die sie zum Basteln verwenden kann.

Rahel Kleinwächter

Foto: Sarika Feriduni/evangelisch.de

Rahel Kleinwächter ist Teamassistentin bei evangelisch.de und anderen Abteilungen des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik.