Lieben lernen - Lektion #7: Selbstliebe

Ein Liebes-Hörkurs in zehn Lektionen
Es ist gut, dass der Mensch über sich selbst nachdenkt. So können wir immer wieder schauen, ob die Wege, die wir eingeschlagen haben, die richtigen sind.

Wer über sich selbst nachdenkt, ist bereit, sich auch einmal mit kritischen Augen zu betrachten. Leider hat diese Fähigkeit auch ihre Schattenseite. Wer allzu viel über sich nachdenkt, wer sich ständig selbst kritisiert und nicht aufhört, neue Fehler am eigenen Tun oder am Aussehen zu finden, der hat es schwer im Leben.

Dabei gibt es viel unglaublich Schönes, das man an sich selbst entdecken kann. Man muss es nur zulassen. Schließlich sind wir alle Gottes Geschöpfe. Gott selbst hat uns ausgedacht.

Ps 139,1-18 ("Ich danke Dir, dass ich wunderbar gemacht bin")

HERR, du erforschest mich und kennest mich.
Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es;
du verstehst meine Gedanken von ferne.
Ich gehe oder liege, so bist du um mich
und siehst alle meine Wege.
Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge,
das du, HERR, nicht schon wüsstest.
Von allen Seiten umgibst du mich
und hältst deine Hand über mir.
Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch,
ich kann sie nicht begreifen.
Wohin soll ich gehen vor deinem Geist,
und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht?
Führe ich gen Himmel, so bist du da;
bettete ich mich bei den Toten, siehe, so bist du auch da.
Nähme ich Flügel der Morgenröte
und bliebe am äußersten Meer,
so würde auch dort deine Hand mich führen
und deine Rechte mich halten.
Spräche ich: Finsternis möge mich decken
und Nacht statt Licht um mich sein –,
so wäre auch Finsternis nicht finster bei dir,
und die Nacht leuchtete wie der Tag. Finsternis ist wie das Licht.

Denn du hast meine Nieren bereitet
und hast mich gebildet im Mutterleibe.
Ich danke dir dafür,
dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.
Es war dir mein Gebein nicht verborgen, / als ich im Verborgenen gemacht wurde,
als ich gebildet wurde unten in der Erde.
Deine Augen sahen mich,
als ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war.

Aber wie schwer sind für mich, Gott, deine Gedanken!
Wie ist ihre Summe so groß!
Wollte ich sie zählen, so wären sie mehr als der Sand:
Am Ende bin ich noch immer bei dir.

Liebe deinen Nächsten, wie Dich selbst, heißt es in der Bibel. Der zweite Teil des Satzes ist allzu leicht zu überhören: Wie dich selbst! Jeder Mensch darf und soll Gottes Handschrift in seinem Leben, ja sogar in seinem Körper erkennen. Wir sind ein sichtbares Bild des unsichtbaren Gottes. Wir sind seine Geschöpfe. Wie alles auf der Erde sind wir wertvoll und unerklärlich schön.

Darum sollen wir mit uns selbst auch pfleglich umgehen, wie mit allem, was Gott geschaffen hat. Wir dürfen in diesem Sinne sogar ein kleines Bisschen selbstverliebt sein. Bevor wir dann wieder zur Selbstkritik zurückkehren.

So ist das mit der Liebe.