Es sei logisch, dass es eine besondere Ausrichtung auf die römisch-katholische Kirche gebe. "Wir müssen aber zusehen, dass wir die weltweite Ökumene nicht auf diese bilaterale Dimension verengen", mahnte Junge am Rande eines Treffens des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes in Hannover. "Reformation ist eine Weltbürgerin, sie ist global."
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Im Sommer hatte die "Lutherisch-Katholische Kommission für die Einheit" das Papier "Vom Konflikt zur Gemeinschaft" vorgelegt. Mit dem Dokument wird ein gemeinsames Gedenken an den 500. Jahrestag der Reformation vorbereitet. Es handelt sich um ein rein lutherisch, römisch-katholisches Papier, das andere reformierte evangelische Traditionen weitgehend ausklammert. In ihm bekennen beide Seiten ihre Schuld an der Kirchenspaltung im 16. Jahrhundert. "Wir wollen selbstkritisch zurückblicken", sagte Junge. Es gehe nun darum, die kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte bewusst in Jubiläumsveranstaltungen hineinzubringen und hervorzuheben.
In vier Jahren jährt sich der legendäre Thesenanschlag von Martin Luther (1483-1546) in Wittenberg zum 500. Mal. Die römisch-katholische Kirche stand dem Reformationsjubiläum bislang weitgehend zurückhaltend gegenüber. Man könne nicht die Spaltung der Kirche feiern, hieß es. Frühere Jahrhundertgedenken hatten sich durch heftige wechselseitige Polemik ausgezeichnet. Auch daran wird in "Vom Konflikt zur Gemeinschaft" erinnert.