Erste Homo-Ehe in Frankreich wird am Mittwoch geschlossen

Erste Homo-Ehe in Frankreich wird am Mittwoch geschlossen
In Frankreich wird am Mittwoch, 29. Mai, die erste Homo-Ehe geschlossen, nachdem das Gesetz über die Öffnung von Ehe und Adoption für gleichgeschlechtliche Paare in Kraft getreten ist.

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In Montpellier werden Vincent Autin (40) und Bruno Boileau (30) getraut. Die südfranzösische Stadt will mit der Trauung ihre Stellung als "französisches San Francisco" betonen, Montpellier bezeichnet sich als Spitzenreiter der schwulen- und lesbenfreundlichen Orte. Die sozialistische Bürgermeisterin Hélène Mandroux wird die Trauung vollziehen. Am 19. Mai unterzeichnete Präsident François Hollande das Gesetz zur Homo-Ehe, nachdem der von der Opposition angerufene Verfassungsrat es in allen Punkten bestätigt hatte.

Zur ersten Eheschließung von Gleichgeschlechtlichen in Frankreich wird ein großer Medienandrang erwartet. Da das Trauzimmer im Rathaus zu klein sein dürfte, wurde die Zeremonie in einen Saal verlegt. Zum Festmahl und zur Hochzeitsfeier sind 140 Gäste geladen.

Das Schwulen-Paar versteht die Trauung als privaten und politischen Akt. Regierungssprecherin Najat Vallaud-Belkacem hatte angekündigt, dass die erste Homo-Ehe in Montpellier geschlossen werde. Daraufhin machte Vincent Autin, Vorsitzender der örtlichen Schwulen- und Lesbenorganisation, seinem Lebenspartner Bruno Boileau einen Heiratsantrag. Der sagte sofort ja. Die beiden haben sich 2006 auf einem Internetforum kennengelernt. Nach der Heirat will das Paar ein Kind adoptieren.

Während bei den Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme an "La vie d'Adèle" ging, ein Drama um eine lesbische Liebesgeschichte, demonstrierten in Paris am Wochenende rund 150.000 Menschen gegen die Homo-Ehe auf die Straße. Am Rande der Demonstrationen kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen, die Polizei nahm 293 Menschen fest.