Stiftung fördert Schüler-Reisen zu KZ-Gedenkstätten in Polen

Stiftung fördert Schüler-Reisen zu KZ-Gedenkstätten in Polen
Die Stiftung "Erinnern ermöglichen", die Schüler-Reisen zu KZ-Gedenkstätten fördert, stößt auf wachsende Resonanz.

Für dieses Jahr lägen schon Anträge für insgesamt 8.000 Schüler vor, sagte der Gründer der privaten Stiftung mit Sitz in Düsseldorf, Erich Bethe, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das seien mehr Anträge als in den vergangenen zwei Jahren. Ziel des Projektes sei es, möglichst jedem Jugendlichen eine Studienfahrt zu den KZ-Gedenkstätten Auschwitz oder Majdanek zu ermöglichen. Derzeit seien die Förderungen der ehrenamtlich arbeitenden Initiative noch auf Nordrhein-Westfalen beschränkt.

Die Stiftung übernimmt im Durchschnitt 250 Euro pro Schüler, der Eigenanteil der Schüler beträgt maximal 30 Euro. Bedingung ist lediglich, dass die Schüler am Ende der Studienreise über die Ergebnisse einen Bericht verfassen. Zu den Unterstützern der Ende 2010 gegründeten Stiftung zählen der frühere nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU), der Journalist Günter Wallraff, die evangelischen und katholischen Kirchen in Nordrhein-Westfalen sowie jüdische Verbände. Für das Projekt stellen das Unternehmer-Ehepaar Roswitha und Erich Bethe sechs Millionen Euro zur Verfügung.

"Wir setzten auf die Jugend, dass sie diese Erfahrungen verbreitet", erläutert der 72-jährige Unternehmer. Zwar werde über Antisemitismus in den Medien berichtet. "Nach unserer Beobachtung nimmt jedoch Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit in der Gesellschaft zu", mahnt Bethe. Im internationalen Vergleich stehe die Besucherzahl aus Deutschland an 16. Stelle, sagte Bethe. Ältere Bundesbürger mieden die Gedenkstätten. "Deshalb kann nur über die Jugend die Erinnerung wachgehalten werden", erklärte der Stiftungsgründer.