"Ukraine im Lebenskampf gegen Russland unterstützen"

Frau trägt Protestplakat für Frieden in der Ukraine
Michael Mücke/Pexels
Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte wirbt für die Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen Russland.
Gesellschaft für Menschenrechte
"Ukraine im Lebenskampf gegen Russland unterstützen"
Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) hat die Staatengemeinschaft zur Unterstützung der Ukraine in ihrem Überlebenskampf gegen Russland aufgerufen.

Der Vorsitzende Edgar Lamm warnte am Samstag auf der Jahrestagung der Menschenrechtsorganisation in Bonn vor einem Sieg Russlands im Angriffskrieg gegen die Ukraine. "Das wäre ein unglaublicher Rückschlag für die Menschenrechte weltweit und würde die Bedrohungslage für Länder wie Moldau, Litauen und Georgien massiv verschärfen", sagte er.

Der russische Menschenrechtler Lew Ponomarjow sagte, eine Niederlage der Ukraine stärke die Position des russischen Präsidenten Wladimir Putin und dränge ihn dazu, seinen Widerstand gegen die freie Welt zu verschärfen. "Der Ausgang des Krieges mit der Ukraine wird für lange Zeit ein entscheidender Faktor sein, der den Verlauf der politischen Prozesse in Russland bestimmen wird", erklärte der ehemalige Abgeordnete der russischen Duma und Mitbegründer der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial.

Ponomarjow beklagte eine "Rückkehr zu Methoden der stalinistischen Unterdrückung" in Russland. Prozesse würden immer öfter in geschlossenen Gerichtsverhandlungen ohne Beteiligung von Anwälten geführt. Derzeit gebe es in Russland über 700 politische Gefangene, wobei die Dunkelziffer sehr hoch sei. Jeden Monat würden Dutzende neue Strafverfahren eingeleitet.

Schätzungen zufolge seien bereits bis zu einer Million Menschen vor Repression und Mobilisierung geflohen.

Die IGFM leistet nach eigenen Angaben in der Ukraine humanitäre Hilfe durch die Verteilung von Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Medikamenten und medizinischer Hilfe an Binnenflüchtlinge. Unterstützt würden vorrangig Frauen und Kinder, Menschen mit Behinderung und alte Menschen. Die Menschenrechtsorganisation setzt sich zudem für verschleppte ukrainische Zivilisten ein und vermittelt politische Patenschaften.

Weitere Themen der Jahrestagung waren die Menschenrechtslage im Iran sowie die Situation in Armenien, das laut der IGFM als ältestes christliches Land der Erde in seiner Existenz bedroht ist. Das armenische Weltkulturerbe müsse vor "physischer und ideologischer Zerstörung, Vandalismus und Verfälschung" durch Aserbaidschan bewahrt werden, hieß es.