Eigenartige Osterbräuche aus aller Welt

Mädchen mit lustigem Osterhut
Getty Images/iStockphoto/Caziopeia
Osterbräuche sind in aller Welt unterschiedlich: evangelisch.de hat einige Rituale zusammen getragen.
Andere Länder, andere Sitten
Eigenartige Osterbräuche aus aller Welt
Das Schöne an Ritualen ist, dass sie überall ein kleines bisschen anders aussehen. Wir haben für Sie kuriose internationale, aber auch regionale Bräuche zu Ostern gesammelt, die das Fest besonders machen.

Verrückte Hüte in Großbritannien

In Großbritannien verwandeln Osterparaden die Straßen zu Ostermontag in lebendige, farbenfrohe Shows. Leute schnappen sich ihre schrillsten Kostüme und außergewöhnlichsten Accessoires, um den Frühling und Ostern gebührend zu feiern. Denk an Blumen, Bänder, Federn - und natürlich die legendären "Easter Bonnets"! Diese kreativ geschmückten - und meist selbstgebastelten Hüte haben sich im 19. Jahrhundert den Weg aus den USA nach Großbritannien gebahnt und sind seitdem ein fester Bestandteil der Ostertradition.

Rote Eier in Griechenland

Wie in Deutschland sind auch in Griechenland gefärbte Eier an Ostern nicht wegzudenken. In griechischer Tradition werden die Eier hart gekocht und dann in roter Farbe eingefärbt, was symbolisch für das Blut Christi steht. Die roten Eier werden dann während des Ostermahls genossen, oft als Teil eines Spiels, bei dem die Eier geknackt werden, um zu sehen, wer das stärkere Ei hat. Derjenige, dessen Ei unbeschädigt bleibt, soll Glück im kommenden Jahr haben.

Heringe beerdigen in Irland

In der 40-tägigen Fastenzeit, in der weder Fleisch noch Wurst, Käse oder Milch erlaubt waren, gab es auf der katholisch geprägten grünen Insel jede Menge gesalzener Heringe. Kein Wunder, dass die Iren und Irinnen das Ende der Herings-Zeit herbeisehnten und besonders würdigten. Am letzten Tag oder an Ostersonntag wurde ein Hering an einer Holzstange getragen oder an einem Seil festgebunden durch die Ortschaft gezogen und von der Bevölkerung (darunter vor allem Metzger:innen oder Viehhalter:innen) auf seinem Weg wüst beschimpft. "Whipping the herring" heißt diese Tradition. Am Ende des Weges wurde der Fisch dann offiziell beerdigt. Auf dem Rückweg trugen die Metzer dann ein bunt geschmücktes und gevierteltes Lamm zurück.

Osterbräuche in der Slowakei

Auch in der Slowakei ist Ostern, "Veľká noc", das wichtigste christliche Fest und einer der heiligsten Feiertage im Kalender. Eine der beliebtesten Traditionen während der Osterzeit ist das Färben und Dekorieren von Eiern. Früher wurden die Eier – ganz natürlich - in verschiedenen Pflanzensuden gefärbt. Später entstanden verschiedene Techniken wie das Batiken. Dabei wird Wachs mit der Nadel auf das Ei aufgetragen, anschließend wird es gefärbt. So bleiben die gewachsten Teile farblos und es entstehen schöne Muster.

Ihr seid wasserscheu? Dann solltet ihr an Ostern besser keinen Fuß in die Slowakei setzen. Denn dort wird am Morgen des Ostermontags ein ganz besonderer Brauch ausgeführt: Mädchen und Frauen werden von den Männern mit kaltem Wasser und/oder Parfüm begossen und bespritzt. Dies soll die Gesundheit fördern und Krankheiten aus dem Körper vertreiben. Doch dabei bleibt es nicht: Außerdem werden sie sanft mit Weidenruten geschlagen. Diese wurden zuvor mit bunten Schleifen geschmückt. Böse Geister sollen dadurch verjagt werden. Als Belohnung dafür gibt es häufig ein bunt bemaltes oder verziertes Osterei als Symbol des Lebens. Bis heute ist diese Tradition noch lebendig, sodass an diesem Tag viele junge Männer mit Eimern voller Wasser oder Wasserpistolen auf den Straßen zu sehen sind.

In einigen Teilen der Slowakei lassen die Frauen sich diesen Brauch aber nicht gefallen. Am Dienstag nach Ostern "zahlen" sie es den jungen Männern "heim" und begießen diese ebenso mit Wasser.