Buchtipps: Krimis ohne Blutvergießen

Mann liesst ein Sherlock Holmes Buch
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Die Buchtipps von Eliport sind diesmal drei spannendne Krimis.
Blick in die Literatur
Buchtipps: Krimis ohne Blutvergießen
Wer Krimis, aber kein Blut mag, ist hier richtig! Das Evangelische Literaturportal stellt heute drei Titel aus dem Cosy-Crime-Genre vor, in denen keine Kommissare oder Kriminaltechniker einem Mord auf die Spur kommen, sondern pfiffige Laien mit Spürnase. 

Knäcketod

Knäcketod von Björn Berenz

Alle Zelte in Deutschland hinter sich abbrechen, das plant Ida. Und so macht sie sich spontan auf zu einem Neuanfang in Schweden, aber der entpuppt sich schnell als ganz anders als gedacht. Statt dort mit ihrem Geliebten Viggo das geplante neue Leben zu beginnen, trifft die Buchhändlerin als erstes auf seine Witwe – und bald auf eine ganze Reihe weiterer enorm aktiver Senioren. Und nun? Hat sie doch ihr ganzes Leben in Deutschland aufgegeben! Langeweile kommt aber nicht auf, denn Viggos Tod ist nur der Anfang einer ganzen Reihe von Todesfällen, und einer merkwürdiger als der andere … Witzig und lebhaft erzählt, wird der Leser ganz schnell in den Norden versetzt, und es ist gerade diese originelle, für einen Krimi vergnüglich-trockene Erzählweise, die den Leser bei der Stange hält. Hübsch ausgedacht dabei auch die "Schwedisch-Vokabeln für Anfänger", ein typisch schwedisches Wort pro Großkapitel (insgesamt 16)  rund um das Leben, die einen feinen Einblick in die schwedische Lebenssicht offenbaren.

"Knäcketod" ist Auftakt einer gut erzählten Reihe, auf deren Fortsetzung man sich als Leser wirklich freuen darf! Für Anhänger von Cosy Krimis und alle, die sich für Schweden begeistern und ein bisschen mehr darüber erfahren wollen. 
Astrid van Nahl

Berenz, Björn: Knäcketod. Kriminalroman. München: Blanvalet 2023. 444 S. ISBN 978-3-7341-1233-1, kt.: 12 Euro

Die Dreitagemordgesellschaft

Colleen Cambridge: Die Dreitagemordgesellschaft. Agatha Christies Haushälterin ermittelt.

Ein Toter in der Bibliothek von Agatha Christie! Haushälterin Phyllida Bright nimmt die Ermittlungen auf.

Die berühmte Schriftstellerin Agatha Christie hat geladen und auf ihrem Anwesen Mallowan Hall tummeln sich neben zahlreichen Angestellten nun auch einige illustre Paare. Doch gleich am ersten Abend entdeckt Haushälterin Phyllida Bright einen Toten in der Bibliothek. Er war unangekündigt aufgetaucht und hatte sich als Reporter vorgestellt, der über die Autorin schreiben möchte. Phyllida hat nun zwei Aufgaben: Sie muss die Angestellten und deren Sensationslust bzw. Ängste in Zaum halten und herausfinden, was passiert ist. Denn die örtliche Polizei macht keinen sehr aufgeweckten Eindruck… Tatkräftig geht sie ans Werk und berät sich immer wieder mit ihrer Chefin, in derem Kopf eine Idee für einen neuen Roman entsteht. Als ein Hausdiener verschwindet, einer weitere Leiche auftaucht und Phyllida herausfindet, dass es den vermeintlichen Reporter gar nicht gibt, dafür aber allerhand Animositäten zwischen den Hausgästen, nimmt der Fall nochmal gehörig an Fahrt auf.

Ein vielversprechender, elegant geschriebener Reihenauftakt und ein großes Lesevergnügen für Fans von Agatha Christie, Gosford Park und Cosy Crimes. 
Wiebke Mandalka 

Cambridge, Colleen: Die Dreitagemordgesellschaft. Agatha Christies Haushälterin ermittelt. Köln: Lübbe 2022. 364 S. ISBN 978-3-7857-2819-2, geb.: 16 Euro

Wer den Löffel abgibt

Jessa Maxwell: Wer den Löffel abgibt

Eine Leiche und viele Verdächtige - eine klassische Wer-ist-der-Mörder? Geschichte zum Miträtseln.

Ein altes Anwesen, eine beliebte TV-Backshow, sechs höchst unterschiedliche Teilnehmende und eine schillernde Gastgeberin: das sind die Zutaten für diese höchst vergnügliche Kriminalgeschichte. Der Backwettbewerb beginnt für alle Anwesenden zunächst mit der großen Freude für dieses TV-Event ausgewählt worden zu sein. Besonders gespannt sind alle darauf die Gastgeberin des Anwesens und Moderatorin der Show, Betsy Martin, kennenzulernen. Nach und nach zeigt sich allerdings, dass nicht nur mit fairen Mitteln gekämpft wird. Zutaten werden vertauscht, es wird nachts durchs Haus geschlichen, Liebschaften werden begonnen und das Misstrauen in der Gruppe wächst. Vor allem Teilnehmerin Lotti verhält sich mehr als verdächtig. Als dann auch noch eine Leiche gefunden wird eskaliert der Backwettbewerb völlig. Temporeich und aus vielen verschiedenen Perspektiven werden die Motive und persönlichen Geheimnisse der Teilnehmenden enthüllt. Außerdem erhält der Lesende spannende Einblicke hinter die Kulissen einer Fernsehshow.

Ein sehr leichter und unterhaltsamer Krimi für zwischendurch, der ohne brutale Gewaltszenen auskommt.
Susanne Hartmaier 

Maxwell, Jessa: Wer den Löffel abgibt. München: Knaur 2023. 347 S. ISBN 978-3-426-52978-2, kt.: 12,99 Euro