Kirchen erinnern mit Gedenkweg

jüdisches Gemeindehaus in der Fasanenstraße
Die christlichen Kirchen laden am 85. Jahrestag der Novemberpogrome zum stillen Gedenkweg in Berlin. Der Weg führt vom Winterfeldtplatz zum jüdischen Gemeindehaus in der Fasanenstraße.
85. Jahrestag der Novemberpogrome
Kirchen erinnern mit Gedenkweg
Die evangelische und katholische Kirche laden am 85. Jahrestag der Novemberpogrome zum stillen Gedenkweg in Berlin ein. Damit soll an die Zerstörung jüdischen Lebens in der NS-Zeit erinnert werden.

Es gehe auch um die eigene Schuldgeschichte: "Das Christentum hat dazu beigetragen, dass der Antisemitismus überall präsent war", sagte die Generalsuperintendentin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) für den Sprengel Berlin, Ulrike Trautwein, am Mittwoch.

Trautwein äußerte sich schockiert über eine neue Welle des Hasses gegen Jüdinnen und Juden nach dem Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober. Zu dem gemeinsam mit dem Handelsverband Berlin-Brandenburg organisierten Gedenkweg seien 1.000 Teilnehmer angemeldet, so die Theologin.

Der Weg führt vom Winterfeldtplatz zum jüdischen Gemeindehaus in der Fasanenstraße, durch Straßen, in denen sich früher mehr als einhundert jüdische Geschäfte befanden. Ein Halt des Gedenkwegs wird am Joachimsthaler Platz sein, der am Mittwoch in Grünfeld-Ecke umbenannt werden sollte. Damit werde eine bedeutende jüdische Händlerfamilie gewürdigt, die an der Kreuzung zum Kurfürstendamm ein legendäres Geschäftshaus führte, hieß es.

An dem Gedenkweg wollen unter anderem der evangelische Berliner Bischof Christian Stäblein, der katholische Erzbischof der Stadt, Heiner Koch, und der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, teilnehmen. Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Gideon Joffe, will zum Abschluss ein Grußwort an die Teilnehmenden richten.