Corona-Krise: Auszubildende werden deutlich seltener übernommen

Corona-Krise: Auszubildende werden deutlich seltener übernommen

Nürnberg (epd). Von der Corona-Pandemie wirtschaftlich negativ betroffene Betriebe haben einer Studie zufolge Jugendliche nach Abschluss ihrer Ausbildung im Jahr 2020 deutlich seltener übernommen. Die Übernahmequote in Betrieben, die von der Pandemie betroffen waren, sank 2020 um 9,6 Prozentpunkte im Vergleich zu nicht betroffenen Betrieben, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Analyse des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervorgeht.

„Ausgebildete Fachkräfte nicht übernehmen zu können, bedeutet für die Betriebe einen Verlust ihrer Investition in die Ausbildung und eine mögliche Verschärfung des Fachkräftemangels, sobald sich die Wirtschaft nach der Pandemie wieder erholt“, sagte IAB-Forscherin Sandra Dummert. Darüber hinaus schlossen nach den Angaben wirtschaftlich negativ von der Pandemie betroffene Betriebe für das Ausbildungsjahr 2020/2021 deutlich weniger neue Ausbildungsverträge ab als nicht betroffene Betriebe.

Mehr als jeder fünfte Ausbildungsbetrieb hatte laut Studie im Jahr 2020 mit starken oder sehr starken negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie zu kämpfen. Knapp 39 Prozent hatten hingegen nach eigenen Angaben keine negativen wirtschaftlichen Einschränkungen aufgrund der Pandemie, und gut 17 Prozent waren lediglich sehr schwach bis schwach negativ betroffen.

Insbesondere Ausbildungsbetriebe im Gastgewerbe spürten wirtschaftlich am häufigsten negative Auswirkungen der Pandemie, gefolgt von Betrieben im Bereich Transport und Lagerei. Am seltensten betroffen waren Ausbildungsbetriebe in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft sowie Bergbau wie auch Betriebe im Baugewerbe. Die Studie beruht auf den Daten des IAB-Betriebspanels, einer repräsentativen Befragung, an der jährlich etwa 16.000 Betriebe teilnehmen.