Deutsche Bischöfin trifft Papst Franziskus

Papst Franziskus winkt bei der wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz
Andrew Medichini/AP/dpa
Papst Franziskus winkt, als er zur wöchentlichen Generalaudienz am 17. April auf dem Petersplatz im Vatikan eintrifft.
Begegnungsreise nach Rom
Deutsche Bischöfin trifft Papst Franziskus
Mit dem Gespräch endete die Begegnungsreise der Vorsitzenden des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) in Rom. Die Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, traf Papst Franziskus am Rande der Generalaudienz. Das teilte die Nordkirche am 17. April mit.

In einem kurzen Austausch dankte die Vorsitzende dem Heiligen Vater für seinen wichtigen und kontinuierlichen Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung. "Ich habe das auch deshalb angesprochen," so Kühnbaum-Schmidt, "weil ich die offizielle Aufnahme eines Festes der Schöpfung in den liturgischen Kalender aller christlichen Kirchen, wie es kürzlich bei einem ökumenischen Treffen in Assisi diskutiert wurde, für eine große Chance halte, die Theologie und Spiritualität der Schöpfung weiter zu vertiefen."

Ebenso betonte die Vorsitzende in ihrem Austausch mit dem Papst die wichtige Aufgabe, die Christinnen und Christen weltweit in ihrem Engagement für den Frieden in der Welt und für die Unterstützung von Armen und Marginalisierten gemeinsam haben und wahrnehmen müssen.

Weiter ging sie auf die Frage des gemeinsamen Abendmahls ein: "Ich habe die Sehnsucht der Gläubigen nach sichtbaren Zeichen der Einheit betont." Bei allen ihren Gesprächen in Rom war es der Landesbischöfin wichtig hervorzuheben, "dass wir im Bemühen um weitere Verständigung nicht nachlassen dürfen, um die schmerzhafte Trennung am Tisch des Herrn zu überwinden." Es gelte, die gemeinsamen Anstrengungen zu intensivieren und insbesondere beim gemeinsamen Verständnis der sichtbaren Einheit der Kirche voranzukommen.

Kristina Kühnbaum-Schmidt, Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, begrüßte die ökumenischen Gespräche und Dialoge zwischen römisch-katholischer und lutherischer Kirche.

Wertschätzung für ökumenische Gespräche

"Im Mittelpunkt der Begegnungen im Vatikan stand der intensive Austausch mit Kurt Kardinal Koch", so Kühnbaum-Schmidt. "Die Begegnung mit Papst Franziskus war auf dem Hintergrund dieses Gespräches eine besondere Ehre und Freude. Ich habe sie auch verstanden als ein Zeichen der Wertschätzung für die ökumenischen Gespräche und Dialoge zwischen römisch-katholischer und lutherischer Kirche. Die Aufmerksamkeit und freundliche Zugewandtheit des Papstes haben mich berührt und bewegt. Und ich hoffe sehr, dass die ökumenischen Gespräche und Kontakte auf allen Ebenen zu einem immer besseren Verständnis füreinander und vertiefter Gemeinschaft in Christus führen."

Vor der Begegnung mit Papst Franziskus fanden während der Reise bereits vertrauliche Gespräche mit Kurt Kardinal Koch, Präfekt des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen, sowie mit Msgr. Armando Matteo und Msgr. John Joseph Kennedy, Mitarbeitende im Dikasterium für die Glaubenslehre, statt. Dabei ging es u. a. um das im Jahr 2030 bevorstehende 500. Jubiläum der Confessio Augustana, das Verständnis von Synodalität und der lutherisch-katholischen Beziehungen auf internationaler Ebene.

Während der Reise vom 15. bis 17. April 2024 traf die Vorsitzende auch die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien (ELKI) sowie Studierende und Stipendiatinnen und Stipendiaten des DNK/LWB am Centro Melantone. Außerdem kam es zu einer Begegnung mit der Gemeinschaft Sant’Egidio. Die Begegnungsreise setzt eine Reihe ökumenischer Treffen fort und stärkt den engen Kontakt zwischen den deutschen lutherischen Kirchen und der römisch-katholischen Kirche.