Aktivisten demonstrieren in Lützerath gegen Braunkohle

Aktivisten demonstrieren in Lützerath gegen Braunkohle

Lützerath (epd). Klimaaktivisten haben am Sonntag erneut für den Erhalt des Dorfes Lützerath am Tagebau Garzweiler II demonstriert. Die Kohlegegner hatten am Morgen mit einem etwa 100 Meter langen Banner und einer Feuerlinie eine symbolische Grenze vor dem Erkelenzer Dorf Lützerath gezogen. Damit solle die Grenze markiert werden, an der Kohlebagger stoppen müssten, um die Klimakrise zu bremsen, erklärten Greenpeace-Aktivisten. Die Aktion sei friedlich verlaufen und das Feuer wieder gelöscht, wie ein Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) mitteilte.

Vor dem Hof des Landwirts Eckardt Heukamp begann zudem am Sonntagmittag eine Kundgebung. Ein Sprecher des Bündnisses „Alle Dörfer bleiben“ rechnete mit 2.000 bis 3.000 Menschen. Angemeldet waren 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Heukamp ist einer der letzten Bewohner des Ortes, der sich gegen die geplante Enteignung seines Hofes durch den Energiekonzern RWE stellt. Für die Erweiterung des Braunkohletagebaus sollen in den kommenden Jahren Lützerath und weitere Orte in der Umgebung abgebaggert werden.

Das Dorf in Lützerath nehme eine besondere Bedeutung ein, sagte Greenpeace-Sprecher Bastian Neuwirth dem epd mit Blick auf den Weltklimagipfel in Glasgow. „Will Deutschland international Glaubwürdigkeit beweisen, muss die neue Bundesregierung beim Klimaschutz sofort liefern.“ Die Kohlebagger müssten vor Lützerath stoppen und der Kohleausstieg verbindlich auf spätestens 2030 vorgezogen werden.

Ein Sprecher der Polizei Aachen teilte vorab mit, die Polizei erwarte am Sonntag eine friedliche Demonstration. Trotzdem könne es zu Aktionen wie der Besetzung einer Bahnstrecke oder eines Baggers kommen. „Wir als Polizei halten uns aber weitestgehend zurück und werden nur tätig, wenn es zu Straftaten kommt“, sagte der Sprecher.