Gedenkfeier für einsam Gestorbene

Urnengemeinschaftsfeld auf dem alten Domfriedhof St. Hedwig.
© Klaus Böhl
Urnengemeinschaftsfeld auf dem alten Domfriedhof St. Hedwig.
Gedenkfeier für einsam Gestorbene
Mehr als 200 "ordnungsbehördliche Bestattungen" hat das Gesundheitsamt Steglitz-Zehlendorf in diesem Jahr organisiert. Mit einer Gedenkfeier soll nun an die einsam Verstorbenen erinnert werden.

Zu einer Gedenkfeier für einsam Verstorbene lädt der Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf am Sonntag (27. Oktober) in die Friedhofskapelle Lankwitz ein. Die Feier richte sich an Angehörige und Freunde der Verstorbenen sowie an anteilnehmende Bürger und ist konfessionell nicht gebunden, teilte das Diakonische Werk Steglitz und Teltow-Zehlendorf am Montag mit. Es sollen dabei die Namen von Menschen verlesen werden, die von Oktober 2018 bis Ende September dieses Jahres völlig allein gestorben sind. Die Feier soll künftig einmal im Jahr vom Bezirk ausgerichtet werden, hieß es weiter.

"Wir wollen mit dieser Gedenkfeier ein Gespräch über die Menschen führen, die keine Begleitung in ihren letzten Stunden, vielleicht Jahren hatten, und wir wollen es gemeinsam mit vielen anderen tun", sagte Andreas Beyer, Leiter des Gesundheitsamtes Steglitz-Zehlendorf. In seiner Abteilung für "ordnungsbehördliche Bestattungen" würden in diesem Jahr mehr als 200 Beisetzungen organisiert, Tendenz steigend.

Nach einem Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung im Februar hatte Beyer mit den Planungen begonnen und sich zur Unterstützung an das Diakonische Werks in Steglitz-Zehlendorf gewandt. "Ich brauchte eine starke Partnerin, die in der Begleitung von Menschen kompetent ist", sagte Beyer. In der Vorbereitungsgruppe seien evangelische und katholische Christen mit spirituellem Hintergrund. Gleichwohl sei eine konfessionell ungebundene Feier allen Beteiligten ein wichtiges Anliegen gewesen. Der Vorbereitungskreis sei offen für andere Konfessionen und Weltanschauungen, hieß es.