Muttertag: Käßmann ärgert sich über Bevormundung von Frauen

Margot Käßmann freut sich über Blumen von ihren Töchtern zum Muttertag.
© epd-bild/Norbert Neetz
Margor Käßmann ärgert sich über Bild von Müttern in Deutschland. Aber über Blumen von ihren Töchtern zum Muttertag freut auch sie sich.
Muttertag: Käßmann ärgert sich über Bevormundung von Frauen
Die evangelische Theologin Margot Käßmann ärgert sich darüber, dass Mütter bis heute von der Gesellschaft bevormundet werden.

"Alle haben ein Bild davon, was eine gute Mutter ist", schreibt Käßmann in einem Beitrag für die Zeitschrift "Mitten im Leben" (Mai-Ausgabe). Verzichte eine Frau auf die Berufstätigkeit, um sich der Erziehung ihrer Kinder zu widmen, werde sie schnell als "Heimchen am Herd" abqualifiziert. Eine berufstätige Frau mit Kind gelte hingegen oft als "Rabenmutter". Zum Muttertag am kommenden Sonntag fordert die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), dass Mütter "die Freiheit haben, ihr Muttersein unabhängig vom Urteil anderer" zu gestalten.

Würden Frauen ganz auf Kinder verzichten, würden sie schnell als "karrieregeile Zicken" deklassiert. "Manche Frau mit vierzig Jahren in unserem Land muss sich kritischen Blicken und Fragen stellen: Zu egoistisch, um ein Kind zu bekommen?", schreibt Käßmann, die vier Töchter hat. Die Frage sei: "Muss jede Frau Mutter sein, um ein erfülltes Leben zu haben?"

Sie selbst freue sich trotz aller Zwiespältigkeit über Blumen oder einen Anruf ihrer Töchter zum Muttertag. Käßmann schreibt in der neuen im Herder-Verlag erscheinenden Zeitschrift monatlich über gesellschaftspolitische sowie theologische Fragestellungen.

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