Woidke würdigt Berliner Altbischof Martin Kruse

Woidke würdigt Berliner Altbischof Martin Kruse
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat den evangelischen Berliner Altbischof Martin Kruse gewürdigt. Kruse, der am Ostersonntag seinen 90. Geburtstag feiert, habe maßgeblich dazu beigetragen, ein Brandenburg zu schaffen, in dem heute so viele Menschen sehr gerne leben, erklärte Woidke am Freitag in Potsdam. Dafür sei er dem früheren Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg und ehemaligen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), "auch ganz persönlich dankbar", sagte der Ministerpräsident.

Nach seinen Worten war Kruse immer für die Menschen da, ob als Bischof, als zupackender Organisator bei Hilfsleistungen während der Oderflut 1997 oder als Vermittler im Streit um das Bleiberecht von Asylbewerbern. "Für diesen großartigen Einsatz werden Ihnen die Brandenburgerinnen und Brandenburger immer verbunden sein", so Woidke.  

In seinem Engagement für die evangelische Kirche als auch in seinen vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten habe Kruse Menschen zusammengebracht. "Sie haben vermittelt, um Verständnis geworben und den gemeinsamen Grund geschaffen, auf dem Menschen zusammenkommen konnten. Dafür braucht es Sensibilität, einen Verzicht auf Eitelkeiten, und zugleich muss man wie Sie klare Standpunkte vertreten", so der Ministerpräsident. 

Martin Kruse wurde am 21. April 1929 im niedersächsischen Lauenberg geboren und wuchs im Emsland auf. Er studierte von 1947 bis 1953 in Mainz, Heidelberg, Bethel und Göttingen evangelische Theologie. Nach Stationen im niedersächsischen Loccum und als Landessuperintendent der hannoverschen evangelischen Kirche in Stade, wählte ihn die West-Berliner Synode 1976 als Nachfolger von Kurt Scharf zum Bischof der damaligen West-Region der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg. 1977 trat er das Bischofsamt an. Von 1991 bis 1994 war Martin Kruse Bischof der gesamten Landeskirche.


Von 1979 bis 1991 gehörte er auch dem Rat der EKD an, ab 1985 war er für sechs Jahre Ratsvorsitzender. Der promovierte Theologe war auch Mitglied des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen.

Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz würdigt den langjährigen West-Berliner Bischof und ersten Bischof der 1991 vereinten Landeskirche am 10. Mai mit einem Symposium im Berliner Haus der Kirche.