Bischöfe dürfen Abendmahls-Handreichung zur Orientierung nutzen

Die katholische Deutsche Bischofskonferenz hat im Streit über die Öffnung der Eucharistie für evangelische Ehepartner eine Kompromisslösung präsentiert.
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Kompromisslösung im Streit über die Öffnung der Eucharistie für evangelische Ehepartner: es soll weiterhin dem Ortsbischof die Entscheidung über die Zulassung eines nichtkatholischen Ehepartners zur Kommunion überlassen werden.
Bischöfe dürfen Abendmahls-Handreichung zur Orientierung nutzen
Die katholische Deutsche Bischofskonferenz hat im Streit über die Öffnung der Eucharistie für evangelische Ehepartner eine Kompromisslösung präsentiert.

Die pastorale Handreichung zu konfessionsverbindenden Ehen und gemeinsamer Teilnahme an der Eucharistie solle nicht als Dokument der Bischofskonferenz erscheinen, da es "auch um eine weltkirchliche Dimension geht", teilte die Bischofskonferenz am Mittwoch in Bonn mit. Dies habe der Bischofskonferenz-Vorsitzende, Kardinal Reinhard Marx, in einer Begegnung mit Papst Franziskus geklärt. Demnach soll der Text als Orientierungshilfe in der Verantwortung der einzelnen Bischöfe liegen.

Der Vatikan hatte Anfang Juni überraschend die von den deutschen katholischen Bischöfen mehrheitlich beschlossene Handreichung zum Kommunionempfang von nicht-katholischen Ehepartnern zurückgewiesen. Sie sei noch nicht reif für eine Veröffentlichung, heißt es in einem Brief des Präfekten der Glaubenskongregation, Erzbischof Luis Ladaria. Daher solle weiterhin dem Ortsbischof die Entscheidung über die Zulassung eines nichtkatholischen Ehepartners zur Kommunion überlassen werden. Die Handreichung ist auch unter den katholischen deutschen Bischöfe umstritten.

Erneut Thema bei der Herbst-Vollversammlung der DBK

Allerdings hatte Papst Franziskus nach seinem historischen Besuch beim Weltkirchenrat in Genf gesagt, das Nein des Vatikans gegen die Pläne der katholischen deutschen Bischöfe bedeute keinen Rückschritt für die Ökumene. "Es hat kein Ausbremsen gegeben", betonte der Papst am 21. Juni auf dem Rückflug von Genf nach Rom nach Angaben des italienischen katholischen Fernsehsenders TV2000.

"Die konfessionsverbindenden Ehepaare und Familien liegen uns sehr am Herzen", erklärte jetzt der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz in Berlin. Er hatte sich mit der Diskussion um die auf der Frühjahrs-Vollversammlung Ende Februar 2018 beschlossene pastorale Handreichung "Mit Christus gehen - Der Einheit auf der Spur. Konfessionsverbindende Ehen und gemeinsame Teilnahme an der Eucharistie" befasst.

Die Thematik soll entsprechend dem Brief der Kongregation für die Glaubenslehre weiter vertieft werden. "Wir bieten dem Heiligen Vater und der Römischen Kurie dazu unsere Mitarbeit an. In der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im September 2018 wird Gelegenheit bestehen, das Thema erneut aufzugreifen", erklärte die Bischofskonferenz weiter.