Zeitschrift startet Petition zur Öffnung der Eucharistie

Zeitschrift startet Petition zur Öffnung der Eucharistie
Die Zeitschrift "Publik-Forum" hat eine Petition an den Papst zur Öffnung der katholischen Eucharistie für protestantische Ehepartner gestartet. Die "Ausgrenzung am Tisch des Herrn" sei ein "Totalschaden für die Ökumene", teilte die Zeitschrift am Freitag in Oberursel mit. "Angesichts des Großkonflikts um Öffnung der Kommunion in den vergangenen Monaten haben wir uns zu diesem Schritt entschlossen", sagte die Redakteurin Britta Baas, eine der Initiatorinnen der Petition, am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Nachdem die Bittschrift an den Papst am Donnerstag veröffentlicht worden war, hatten sie am Freitagnachmittag rund 1.300 Personen unterzeichnet, darunter etwa die Theologen Jürgen Moltmann und Wunibald Müller sowie Christian Weisner vom Bundesteam der Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche" und der Vorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend, Thomas Andonie.

Anfang September wolle die Redaktion der Zeitschrift die Liste dem Apostolischen Nuntius in Berlin, Nikola Eterovi?, überreichen, sagte Baas. Wie lange die Petition laufen soll, stehe noch nicht fest. Die Unterschriften werden online wie auch offline gesammelt.

Ökumene zu vatikanischen Bedingungen?

Dass der Papst zuletzt am Donnerstag die Bedeutung der Ökumene bekräftigte, ändert nach Meinung Baas' nichts an der Bedeutung ihres Anliegens. "Bisher setzte Papst Franziskus auf die Dezentralisierung von Entscheidungen. Doch dann hat er die Mehrheit der katholischen deutschen Bischöfe zurückgepfiffen. Ich frage mich: Will dieser Papst Ökumene nur zu vatikanischen Bedingungen?"

Ende Februar hatte die katholische Deutsche Bischofskonferenz mit mehr als Drei-Viertel-Mehrheit beschlossen, eine pastorale Handreichung für das Abendmahl von Ehepaaren unterschiedlicher Konfession auf den Weg zu bringen. Sieben Bischöfe unter Führung des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki wandten sich daraufhin mit einem Brief an den Vatikan. Sie bezweifeln, ob eine nationale Bischofskonferenz über die Frage des Kommunionempfangs konfessionsverschiedener Ehepartner entscheiden darf. In einem Brief der Glaubenskongregation wurde die Handreichung Anfang Juni als noch nicht reif zur Veröffentlichung gestoppt. Bislang sind in der Regel Protestanten zur katholischen Kommunion nicht zugelassen.