Druck der neuen Lutherbibel gestartet

Heinrich Bedford-Strohm nach dem Knopfdruck zum offiziellen Andruck der neuen Lutherbibel an der Druckmaschine, aus der die bedruckten Bogen laufen.
Foto: epd-bild/Annette Zoepf
Heinrich Bedford-Strohm hat den Druck der neuen Lutherbibel gestartet.
Druck der neuen Lutherbibel gestartet
Im Oktober erscheint pünktlich zum Reformationsjubiläum die neue Lutherbibel. Theologen haben den Text von 1984 gründlich überarbeitet und viele Änderungen vorgenommen. Die Sprachkraft Martin Luthers soll in der Neuausgabe erhalten bleiben.

Die evangelische Kirche hat am Donnerstag den Druck ihrer neuen Lutherbibel gestartet. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm würdigte die "Lutherbibel 2017" als außergewöhnliche Arbeit. "Es wurde Großartiges geleistet", sagte der bayerische Landesbischof laut Redetext in Nördlingen. Er startete dort den Andruck der revidierten Bibel in der Druckerei C.H. Beck. Die neue Bibel wurde gegenüber der bisherigen Version von 1984 an mehreren tausend Stellen geändert.

Die Lutherbibel sei schon jetzt ein fester Bestandteil der deutschen Sprache, betonte Bedford-Strohm. "Ich wünsche mir, dass sie in dieser Neuausgabe nun ein Buch wird, das viele Menschen neu entdecken." Ziel der Überarbeitung war es nach Angaben der EKD, "eine größere sprachliche Genauigkeit herzustellen und gleichzeitig der Sprachkraft Martin Luthers gerecht zu werden".

Deutsche Bibelgesellschaft: Der erste Bestseller der deutschen Sprache

Mehr als fünf Jahre lang hatten rund 70 Theologen den Text geprüft und überarbeitet. Die neue Lutherbibel soll am 19. Oktober 2016 erscheinen, dem Eröffnungstag der Frankfurter Buchmesse. Ihre Veröffentlichung ist laut EKD einer der Höhepunkte des bevorstehenden Reformationsjahres, mit dem der 500. Jahrestag des Thesenanschlags Martin Luthers von 1517 gefeiert wird.

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Die Startauflage der Bibel liege bei 260.000 Exemplaren, teilte die Deutsche Bibelgesellschaft (DBG) mit. Darunter seien über 10.000 Altarbibeln für evangelische Kirchen in ganz Deutschland. "Allerdings ist das erst der Anfang", sagte DBG-Generalsekretär Christoph Rösel. Die Lutherbibel sei ein "Longseller", der schon seit fast 500 Jahren im Angebot sei -  "der erste und immer noch wichtigste Beststeller der deutschen Sprache", so Rösel. Von der letzten Ausgabe seien seit 1984 mehr als acht Millionen Stück verkauft worden.

Die neue Bibel werde es in verschiedenen Ausgaben geben, erläuterte Rösel, etwa für Schulen oder Kirchengemeinden. Speziell zum Reformationsjubiläum erscheine eine Sonderausgabe mit zusätzlichen Informationen zu Martin Luther und seinem Wirken. Auch Prominente wie der Autor Janosch, die Schauspielerin Uschi Glas und Fußballtrainer Jürgen Klopp haben Sonderausgaben der Bibel gestaltet. Sie entwarfen jeweils einen Schuber für das "Buch der Bücher". Die Sammleredition soll am 1. Oktober erscheinen.

Daneben werde es die Lutherbibel "selbstverständlich auch als E-Book und App geben", kündigte Rösel an, "sowie als Hörbibel, gelesen von Rufus Beck." Der EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm zeigte sich überzeugt, dass neben den neuen elektronischen Mitteln auch die gedruckte Bibel in der Zukunft zentrale Bedeutung behalten werde: "Gottes Wort muss mit Händen zu greifen sein. Auch in der revidierten Lutherübersetzung."

Im Herbst erscheint auch die neue katholische Bibelausgabe nach zehnjähriger Arbeit von Theologen sowie Bibel- und Sprachwissenschaftlern. Die Einheitsübersetzung wird über Deutschland, Österreich und die Schweiz hinaus im gesamten deutschsprachigen Raum genutzt. Sie ist die katholische Bibel für Liturgie, Schule, Familie und gilt als verbindliche Fassung. Damit kommen in beiden großen Kirchen Überarbeitungen der Heiligen Schrift zum Abschluss.