Umfrage: Mehrheit zur Integration von Flüchtlingen bereit

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"Wir schaffen das, aber nur wenn...", sagen die meisten Deutschen
Umfrage: Mehrheit zur Integration von Flüchtlingen bereit
Eine große Mehrheit der Deutschen ist grundsätzlich bereit, Flüchtlinge aufzunehmen und zu integrieren.

Wie eine Studie des Leipziger Uniqma-Instituts im Auftrag der "Leipziger Volkszeitung" (Montagsausgabe) ergab, folgen die meisten dem "Wir schaffen das"-Credo von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Nur bundesweit jeder Vierte (25 Prozent) akzeptiert aber die Handlungsmaxime ohne Bedingungen. Im Osten Deutschlands sind es 20 Prozent. Ein knappes Drittel (31 Prozent) vertritt die Gegenposition und sagt: "Wir schaffen das nicht, die Aufgabe überfordert uns."

Die meisten binden ihre Zuversicht an Voraussetzungen. Bundesweit sind 37 Prozent der Meinung: "Wir schaffen das, aber nur, wenn die Flüchtlinge gerecht in der Europäischen Union verteilt werden." Weitere 15 Prozent sagen: "Wir schaffen das, aber nur wenn es Obergrenzen für die Flüchtlinge gibt." Das sagen im Osten mit 22 Prozent deutlich mehr als im Westen mit 13 Prozent.

44 Prozent schließen nicht aus, dass die Europäische Union an der Flüchtlingskrise zerbricht. 56 Prozent sehen das nicht so.



Drei Viertel (72 Prozent) sagen, das Zusammenleben mit Muslimen könne nur dann gelingen, wenn sich die hier lebenden Menschen muslimischen Glaubens an die Werte des Gastlandes anpassen, die Gesetze achten und die demokratischen Spielregeln einhalten. Eine deutliche Mehrheit sieht das Verhältnis zu den Muslimen entspannt. 56 Prozent sind der Überzeugung, dass die Deutschen schon lange friedlich mit Muslimen zusammenleben. Doch sieht auch knapp die Hälfte der Bevölkerung (47 Prozent) deutliche kulturelle Unterschiede und fürchtet Ärger und Probleme. Mehr als jeder Fünfte (22 Prozent) spricht dem Islam sogar die Fähigkeit zu einem friedlichen Miteinander ab.

Das Leipziger Uniqma-Institut befragte vom 11. bis 16. Dezember 2015 bundesweit telefonisch 1.007 repräsentativ ausgewählte Männer und Frauen ab 18 Jahre.