Rückschlag für Friedensprozess nach neuen Gefechten in Kolumbien

Foto: dpa/Juan Carlos Quintero
Rückschlag für Friedensprozess nach neuen Gefechten in Kolumbien
Heftige Gefechte zwischen Guerilla-Kämpfern und Soldaten haben zu einem empfindlichen Rückschlag für den Friedensdialog in Kolumbien geführt.

Wie die Zeitung "El Tiempo" in ihrer Online-Ausgabe am Mittwoch (Ortszeit) meldete, starben bei einem Rebellenangriff auf eine Armee-Kolonne elf Soldaten, über 20 wurden verletzt. Auch ein Aufständischer sei getötet worden. Der Überfall ereignete sich im Bundesstaat Cauca in einer Region, in der die Farc stark präsent ist.

Seit über zwei Jahren verhandeln beide Seiten in der kubanischen Hauptstadt Havanna über ein Ende des seit fünf Jahrzehnten währenden Bürgerkrieges. Die Farc hatte im vergangenen Dezember eine einseitige Waffenruhe erklärt.

Präsident Juan Manuel Santos bezeichnete den Zwischenfall als Bruch der zugesagten Waffenruhe, der nicht ohne Konsequenzen bleiben dürfe. Er kündigte an, dass die Armee die vor gut einem Monat eingestellten Luftangriffe auf Stellungen der Farc-Guerilla wieder aufnehmen werde.

Farc-Sprecher Pastor Alape bedauerte den Vorfall. Zugleich kritisierte er die Reaktion von Präsident Santos. Er machte die Regierung für den Vorfall verantwortlich, da diese "militärisch gegen eine Guerilla vorgeht, die ihrerseits eine Waffenruhe verkündet hat". Alape forderte eine beiderseitige Waffenruhe.

Bei den Friedensverhandlungen in Havanna stehen derzeit der Umgang mit den Opfern des Konflikts und die Bedingungen für die Abgabe der Rebellen-Waffen auf der Tagesordnung. Bei den Themen Landkonflikte, Drogenhandel und Eingliederung von Ex-Kämpfern ins Zivilleben konnten beide Seiten bereits grundsätzliche Einigungen erzielen.