Europa und Afrika wollen illegale Migration bekämpfen

Europa und Afrika wollen illegale Migration bekämpfen
58 Länder Europas und Afrikas haben sich auf eine engere Zusammenarbeit in Migrationsfragen verständigt.

Auf einer groß angelegten Konferenz in Rom verabschiedeten die Innen- und Außenminister der Staaten am Donnerstag eine politische Erklärung dazu. Demnach wollen die Länder unter anderem versuchen, Menschenschmuggler-Netzwerke entlang der Route zwischen Subsahara-Afrika und Europa zu zerschlagen. Sie wollen auch Möglichkeiten legaler Migration erkunden, den internationalen Schutz für Flüchtlinge ausbauen und mittels einer besseren Entwicklungshilfe die Situation in den Herkunftsländern verbessern.

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An dem sogenannten Rabat-Prozess sind alle 28 EU-Länder sowie Norwegen und die Schweiz beteiligt. Dazu kommen 28 Staaten in Zentral-, West- und Nordafrika. Nicht dabei sind zwei der wichtigsten Herkunftsländer von Flüchtlingen: der Krisenstaat Somalia und das autoritäre Eritrea. Der italienische Außenminister Paolo Gentiloni sprach von einem "extrem wichtigen Schritt nach vorne im Dialog über Migrationspolitik".

"Es ist natürlich wichtig, in den Herkunftsländern Programme zu haben, um von irregulärer Migration abzuraten", sagte der senegalesische Innen- und Sicherheitsminister Abdoulaye Diallo. "Aber in den Zielländern müssen wir auch an mehr Respekt für die Grundrechte von Einwanderern arbeiten." Er sei sehr zufrieden, dass die übrigen Konferenzteilnehmer einer ähnlichen Meinung gewesen seien, sagte Diallo.

Der marokkanische Migrationsminister Anis Birou unterstrich, dass in allen Ländern das Bewusstsein geschärft werden müsse, dass eine gut organisierte Migration etwas Positives sei. Wichtig sei es auch, die Motive der Einwanderer und ihre persönliche Situation besser zu verstehen und auf die Menschen einzugehen, sagte Birou. Das Mittelmeerland Marokko ist ein bedeutendes Herkunftsland von Migranten in Europa, zieht aber auch selbst viele Einwanderer aus anderen Regionen an.

Der italienische Innenminister Angelino Alfano verteidigte die Entscheidung Italiens, die Militäroperation "Mare Nostrum" zur Rettung von Bootsflüchtlingen im Mittelmeer auslaufen zu lassen. Die kleinere EU-Mission "Triton", die "Mare Nostrum" teilweise ersetze, sei erfolgreich, sagte er. "Wir sind präsent mit Schiffen, Hubschraubern, Gesundheitsexperten." Insbesondere sei es kürzlich auch gelungen, mit Hilfe von "Triton" Drogenschmuggel-Aktivitäten zu verhindern. In Kürze werde er Details dazu präsentieren, sagte Alfano.