Neues Luther-Museum in Mansfeld eröffnet

Neues Luther-Museum in Mansfeld eröffnet
In Mansfeld (Sachsen-Anhalt) ist am Samstag ein neues Luther-Museum eröffnet worden. Der Neubau wurde gegenüber dem früheren Elternhaus von Martin Luther (1483-1546) errichtet.

Den Mittelpunkt des Museums bildet die Ausstellung "Ich bin ein Mansfeldisch Kind". Themen der Präsentation sind unter anderem der Alltag der Familie in Mansfeld, ihre Teilhabe am kirchlichen Leben und Luthers Schulzeit.

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Wie Wittenberg und Eisleben könne die Lutherstadt Mansfeld mit dem Museum ein authentisches Erbe von Weltrang ihr Eigen nennen, sagte Sachsen-Anhalts Kulturstaatssekretär Jan Hofmann (SPD) zur Eröffnung.  Nirgends in Deutschland seien frühere Personengedenkstätten greifbarer als bei den Lutherorten im Mansfelder Land. Hier habe schon im 16. Jahrhundert eine besondere Erinnerung an Luther und die Reformation eingesetzt.

Das Museum gilt als die weltweit einzige Einrichtung, die speziell Luthers Kindheit gewidmet ist. Der Titel der Ausstellung ist einem Zitat von Luther aus einem Brief von 1545 entnommen. Die Stadt sei viel mehr Heimat für ihn gewesen als Wittenberg, wo er ab 1511 dauerhaft gelebt hat, betonte die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt.

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Etwa die Hälfte der rund 230 Ausstellungsexponate bilden archäologische Funde, die in Mansfeld zwischen 2003 und 2011 geborgen wurden. Hinzu kommen Leihgaben. Als wertvollstes Exponat gelten Murmeln aus der 2003 geöffneten Abfallgrube am Elternhaus, die um 1500 aus Ton gebrannt wurden. Das älteste Ausstellungsstück ist der Gips-Verschlussstein einer Reliquie aus der Pfarrkirche von Vatterode aus dem 12. Jahrhundert.

Bei dem Gesamtvorhaben wurde auch Luthers Elternhaus restauriert. Die Immobilie war 2013 in die Stiftung Luthergedenkstätten überführt worden. Die Kosten für die zweijährigen Bauarbeiten beliefen sich auf 3,5 Millionen Euro und für die Ausstellung auf knapp 700.000 Euro.

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Luthers Familie war wenige Monate nach dessen Geburt 1483 von Eisleben nach Mansfeld umgesiedelt. 1491 bezog sie ein vom Vater gekauftes Gebäude. Sohn Martin lebte dort bis 1497. Zur Stiftung Luthergedenkstätten gehören auch das Sterbehaus und das Geburtshaus des Reformators in Eisleben sowie das Lutherhaus und das Melanchthonhaus in Wittenberg. Die vier Museen sind Weltkulturerbe der UNESCO.